Telefonica ist nicht Teil eines Konsortiums, das den Kauf und die Zerschlagung des zweitgrößten brasilianischen Mobilfunknetzbetreibers TIM plante. Die Spanier teilten dies am Montag mit: „Wir haben nicht für TIM Brasil geboten.“
Am Freitag hatte die italienische Zeitung „Il Sole 24 Ore“ von diesen Plänen berichtet. Demnach seien noch die nationalen Wettbewerber America Movil des Milliardärs Carlos Slim und Oi beteiligt gewesen.
Die Zeitung schrieb, dass das spanische Unternehmen so die Wettbewerbsbedenken der zuständigen Behörde Cade ausräumen wollte. Telefonica hält über die Holdinggesellschaft Telco 15 Prozent an Telecom Italia und ist bereits am Mobilfunk-Marktführer Brasiliens, Vivo, beteiligt. Auch Anteile an TIM hat Telefonica schon im Einkaufswagen. Zudem sind sie mit einem Umsatz von 46,8 Millionen Dollar der viertgrößte Mobilfunkanbieter weltweit.
Eingeweihte Personen wollen erfahren haben, dass Cade den spanischen Konzern aufgefordert habe, die Beteilungen an TIM abzugeben oder das Engagement bei Vivo zu verringern. Telefonica kündigte daraufhin juristische Schritte gegen die Aufsichtsbehörde einleiten zu wollen, berichtet die Onlineausgabe des Handelsblatts.
Während die Telecom-Italia-Aktie am Freitag, als diese Meldung bekannt wurde um sieben Prozent stieg, musste sie am Montag wieder einen Rückgang von 1,2 Prozent hinnehmen.