Alle Jahre wieder strömen die Menschen in die Einkaufstempel Brasiliens. Doch in diesem Jahr werden die Geschenke etwas weniger und kleiner werden, denn durch die Inflation, höhere Zinsen und die persönliche Verschuldung sitzen die Geldscheine nicht mehr so locker in der Geldbörse. Auch Kredite und Ratenzahlungen werden nicht mehr so in Anspruch genommen. Dennoch werden die Verkaufszahlen an sich nicht fallen.
„Der Konsum wird wachsen, da Brasilien sich nicht wie Europa in einer Krise befindet, es wird allerdings nur ein leichter Anstieg sein mit weniger Dynamik als in den Jahren 2006, 2007 und 2008“, erklärt Carlos Alberto Ramos, Leiter der Wirtschaftsabteilung der Universität von Brasília (UnB): „Die Lebensmittelinflation ist der wichtigste Faktor. Die Leute werden bewusster auf die Auswahl von Lebensmitteln achten, denn die Preise sollen sehr stark ansteigen.“
Die vom Verbraucherindex IPCA berechnete Inflation in Brasilien betrug im November 4,95 Prozent, im Bereich Lebensmittel sogar 7,25 Prozent. Für den Vertreter des Handels, Roque Pellizzaro Jr. von der CNDL (Confederação Nacional dos Dirigentes Lojista), ist klar, dass der Konsum in diesem Jahr „nachhaltiger“ sei. „Die Personen gingen im Verlaufe des Jahres viel bewusster mit ihrem Budget um“, erklärt Pellizzaro Jr.: „Auch Kredite nutzen sie gezielter. Wir werden einen größeren Eingang haben und weniger Ratenzahlungen.“