Wie das Ministerium für Landwirtschaft, Viehzucht und Versorgung mitteilte, wird das neue Biergesetz Brasiliens zum Ende des Jahres im Bundesanzeiger Diário Oficial da União (DOU) veröffentlicht. Dieses erlaube unter anderem auch neue Zutaten. Auch wenn das neue Gesetz in Brasilien bereits verabschiedet wurde, so muss es noch immer vom Staatenverbund Mercosul abgesegnet werden. Dies ist bei Gesetzen zur Bierherstellung nötig.
Dadurch wird das Gesetz erst ab 2015 endgültig in Kraft treten. Ab diesem Zeitpunkt dürfen die Brauer als zusätzliche Zutat zum Beispiel auch Milch und Honig nutzen. Aber auch aromatische Kräuter sind durch das neue Gesetz als Ersatz für den traditionellen Hopfen erlaubt. Aber auch das ebenso von Beginn der Bierbrauerei zugesetzte Gerstenmalz könnte dem Gebräu abhanden kommen. Der Mindestgehalt soll auf 50 Prozent sinken. So sind auch billigere Zutaten wie Mais oder Reis gestattet.
Während Bier in Europa, vor allem in Deutschland und der Tschechischen Republik zu einem der beliebtesten Getränke zählt, trinken die Brasilianer weniger als 50 Liter pro Kopf im Jahr. Zum Vergleich: Die an Europas Spitze stehenden Tschechen konsumieren 142 Liter Bier pro Kopf im Jahr. Die Deutschen immerhin noch knapp 108 Liter. Weltweit werden mehr als 177 Milliarden Liter des Gerstensaftes getrunken. Das macht im Schnitt mehr als 5.600 Liter in der Sekunde.
In Brasilien gibt es derzeit 232 Brauereien. Die zumeist kleinen Unternehmen produzieren 1.110 verschiedene Biersorten. Brahma ist das erfolgreichste Bier Brasiliens und gehört zur Anheuser-Busch InBev NV/SA-Brauerei. Zu den Belgiern gehören auch Traditionsmarken wie Franziskaner oder Hasseröder in Deutschland, aber auch die brasilianischen Marken Skol und Bohemia.