Im April steigt der brasilianische Mindestlohn von 350 R$ (125 Euro) auf 380 R$ (136 Euro). Dies vereinbarten Präsident Lula und die Gewerkschaften in der letzten Woche. Und bereits am gestrigen Mittwoch unterzeichnete der wiedergewählte Präsident ein entsprechendes Gesetz. Die Erhöhung liegt mit 8.5% deutlich über der derzeitigen Inflationsrate von knapp 3%. Rund ein Drittel der brasilianischen Arbeitnehmer verdient derzeit den Mindestlohn oder weniger. Viele Tarifverträge und Pensionen sind zudem an den Mindestlohn gekoppelt.
Jedoch gilt nicht zuletzt zu beachten, dass die Lebenshaltungskosten für eine vierköpfige Familie mit Miete, Lebensmittel, Krankenversicherung, Schulgeld und Transportkosten bei rund 1.500 R$ liegt. Dies sind auch nach der Erhöhung immer noch 4 Mindestlöhne.
Den Staat wird die Erhöhung rund 320 Millionen Euro kosten, Experten der Regierung rechnen jedoch mit einem erhöhten Steueraufkommen durch mehr Konsum von ca. 740 Millionen Euro.