Das Parlament des Bundesstaates São Paulo hat einen neuen gesetzlichen Mindestlohn beschlossen. Mit Jahresbeginn steigt er von derzeit 755 Reais (ca. 235 Euro) auf 810 Reais (knapp 250 Euro). Die Gesetzesinitiative ist in zwei Gehaltsgruppen geteilt.
Die erste Gruppe betrifft Hausangestellte, Kurierdienstfahrer und Reinigungskräfte. Sie verfügen über eine schwache bis gar keine Interessenvertretung. Sie werden ab Januar 810 Reais bekommen, was einer Lohnsteigerung von 7,3 Prozent entspricht. Angestellte aus Callcentern oder Schaffner im Busverkehr finden sich in der zweiten Gehaltsgruppe wieder. Ihr Gehalt steigt von 765 Reais (etwa 238 Euro) auf 820 Reais (etwa 255 Euro) im Monat und damit um 7,2 Prozent.
Die Regierung im Bundesstaat geht davon aus, dass rund sieben Millionen Menschen von den neuen Lohnuntergrenzen profitieren werden. Wie die Zeitung ‚Folha de São Paulo’ berichtet, würden so im besten Fall 400 Millionen Reais monatlich (rund 125 Millionen Euro) in den Wirtschaftskreislauf zurückfließen.
Neben den Mitarbeitern in der Privatwirtschaft werden auch die Mitarbeiter der öffentlichen Verwaltung von nun an mindestens 842 Reais (rund 262 Euro) bekommen. Rund 60.000 Angestellte sollen davon profitieren.
Landesweit steigt der Mindestlohn in Brasilien zum Jahreswechsel 2014 auf 722,90 Reais (derzeit ca. 230 Euro). Dies entspricht einer Erhöhung von 44,90 Reais oder 6,62 Prozent.