Brasiliens Staatspräsidentin Dilma Rousseff ist beim Endspiel des FIFA-Konföderationenpokals 2013 einer erneuten Begegnung mit der gegen sie aufgebrachten Bevölkerung aus dem Weg gegangen und hat sich damit ein erneutes Pfeifkonzert erspart. Das Staatsoberhaupt hatte nur einen Tag vor dem mit Spannung erwarteten Finale zwischen dem Gastgeber und dem amtierenden Weltmeister Spanien ihre Teilnahme abgesagt.
Ihr Fernbleiben bei dem schon als historisch zu bezeichnenden Spiel im mit knapp 75.000 Zuschauern bis auf den letzten Platz besetzten Maracanã – Stadion in Rio de Janeiro hatte beim Weltfußballverband FIFA für Irritationen gesorgt. Bei den letzten Turnieren hatten die Sieger stets im Beisein oder sogar aus den Händen der Staats- und Regierungschefs die Trophäe überreicht bekommen, in der Samba-Metropole war hingegen nur Sportminister Aldo Rebelo zugegen.
Die Präsidentin, die im kommenden Jahr ihre Wiederwahl anstrebt, befindet sich derzeit auf einem Umfragetief. Viele Menschen im Land kritisieren die Verschwendung von Milliarden an Steuergeldern für die exorbitant teuren WM-Stadien, während es in ganz Brasilien an vernünftigen Schulen und Krankenhäusern mangelt. Auch gegen Korruption und Vetternwirtschaft übernehme die Wunschnachfolgerin des ehemaligen Präsidenten Luiz Inácio Lula da Silva zu wenig, behaupten zahlreiche sozialen Bewegungen, die derzeit landesweite Massenproteste organisieren, zu den teilweise mehr als 1 Million Menschen auf die Straße gehen.
Rousseff liess es sich jedoch nicht nehmen, kurz nach dem Spiel der Seleção in drei Sätzen zum Sieg zu gratulieren. „An diesem historischen Tag für den brasilianischen Fußball möchte ich meine Glückwünsche allen Spielern und dem Trainerstab für den vierten Titelgewinn des FIFA-Konföderationenpokals übermitteln.
In diesem denkwürdigen Turnier zeigten unsere Spieler Freude, Kreativität, Teamgeist und Einheit und eroberten damit die Herzen aller Brasilianer und haben der Welt ein großes Spektakel geboten. Gemeinsam mit allen Brasilianern feiere ich diesen großartigen Sieg“ liess der Präsidentenpalast verlauten.
FIFA-Präsident Blatter, bei dessen Ankündigung im Stadion kurz Piffe und Buh-Rufe zu hören waren, hatte noch zwei Tage zuvor auf eine Pressekonferenz indirekt seine Hoffnung geäußert, Rousseff könne doch noch in letzter Minute zusagen. Beide waren beim Eröffnungsspiel gnadenlos ausgepfiffen worden und hatten dabei mehr als überrascht reagiert. Während Blatter in seiner kurzen Ansprache noch um „sportliche Fairness“ bat und damit für Gejohle auf den Rängen sorgte, reduzierte das brasilianische Staatsoberhaupt kurzerhand ihre Rede auf die wenigen Worte, dass der Confed-Cup nunmehr eröffnet sei.
so ist es wenn man milliarden verpulvert in stadien und für kliniken und schulen gibt es kein geld