Die Strompreise in Brasilien könnten bereits in Kürze um bis zu 20 Prozent sinken. Laut Medienberichten will Staatspräsidentin Dilma Rousseff in ihrer Rede zum brasilianischen Unabhängigkeitstag am Freitag (7.) eine entsprechende Ankündigung machen. Demnach sollen von der Kostenreduktion sowohl Privathaushalte als auch die Industrie profitieren. Nach letzten Schätzungen sollen die Vergünstigungen zwischen 10 und 20 Prozent liegen.
Die konkreten Pläne waren am 30. August bekannt geworden und sollen die Produktionskosten der Industrie verringern und damit die Wettbewerbsfähigkeit verbessern. „Wir müssen die Energiekosten senken, die Steuern vernünftig gestalten und nicht nur reduzieren [..] aber es darf nicht unvernünftig sein, es darf Investitionen und die Verwendung von Kapitalgütern nicht verhindern“ so das Staatsoberhaupt.
Bereits Ende Juli hatte das Bergbau- und Energieministerium angekündigt, dass die Regierung verschiedene Abgaben der Energiegesellschaften beenden wolle, darunter die „Conta de Consumo de Combustíveis“ (CCC), die „Conta de Desenvolvimento Energético“ (CDE) und die „Reserva Global de Reversão“ (RGR). Zudem werde das „Programa de Incentivo às Fontes Alternativas de Energia Elétrica“ (Proinfa) angepasst. Sämtliche Abgaben waren bislang dafür gedacht, Mittel zur Forschung, Entwicklung und Erweiterung von Projekten im Energiesektor zur Verfügung stellen zu können.
Keine Änderungen soll es hingegen bei staatlichen Programm „Luz Para Todos“ (Licht für Alle) geben, welches sich zur Aufgabe gemacht hat, auch abgelegene Gemeinden im riesigen brasilianischen Hinterland wie der Amazonasregion mit Strom zu versorgen.