Zum Jahreswechsel ist in Brasilien der Mindestlohn deutlich angestiegen. Nach dem am 26. Dezember im brasilianischen Amtsblatt veröffentlichten Dekret stieg er um 14,13 Prozent auf 622 Reais (ca. 256 Euro). Dei Verordnung im Range eines Gesetzes war zuvor von Staatspräsidentin Dilma Rousseff unterzeichnet worden.
Bis zum Dezember hatte der gesetzliche Mindestlohn in Brasilien bei 545 Reais (ca. 224 Euro) gelegen. Nach der Erhöhung beträgt der Mindest-Tageslohn nun 20,73 Reais (ca. 8,50 Euro) und der Mindest-Stundenlohn 2,83 Reais (ca. 1,15 Euro).
Auch in den kommenden Jahren wird der jeweilige neue Mindestlohn durch Präsidialdektrete festgelegt, eine entsprechende Gesetzesvorlage hatte das brasilianische Parlament bereits genehmigt. Für die Berechnung der neuen Zahlen wird bis zum Jahr 2015 der Mindestlohn jährlich an die Inflation des vergangenen Jahres und dem durchschnittlichen Anstieg des Bruttoinlandsproduktes der vergangenen zwei Jahre angeglichen.
Für die öffentliche Hand bedeutet die jetzige Anhebung für das Jahr 2012 Mehrkosten von rund 24 Milliarden Reais (ca. 9,9 Mrd. Euro). Hierbei tragen die ebenfalls gestiegenen den Renten- und Pensionszahlungen durch die Sozialkasse INSS mit fast 15,3 Milliarden Reais (ca. 6,3 Mrd. Euro) den größten Anteil.