Die durch die Ölförderung in der Tiefsee sowie die Austragung der Fußball-Weltmeisterschaft 2014 und der Olympiade 2016 sich in Brasilien ergebenden Geschäftsmöglichkeiten rücken immer stärken in den Fokus ausländischer Investoren. Dies belegen die Ankündigungen von verstärkten Investitionen mit ausländischen Kapital im größten Land Südamerikas. Alleine von Januar bis Juni dieses Jahres stellten die Geldmittel aus dem Ausland 67,77 Prozent des Investitionsvolumens in Brasilien. Im gesamten vergangenen Jahr belief sich der Anteil lediglich auf 34,1 Prozent.
Wie Daten aus dem nationalem Investment-Netzwerks (Renai) des Ministeriums für Entwicklung, Industrie und Außenhandel aufzeigen, beliefen sich die Aufwendungen im ersten Halbjahr 2011 auf 112,24 Milliarden US-Dollar. In den 12 Monaten des Jahres 2010 waren dabei nur 91,68 Milliarden US-Dollar registriert worden. Neben dem Wunsch sich an Großprojekten zu beteiligen, so der Koordinator der Renai, Eduardo Celino, sei das Vertrauen der ausländischen Unternehmen in die wirtschaftlichen Errungenschaften Brasiliens deutlich gestiegen.
„Brasilien hat sich bemüht, dies dem Ausland zu verdeutlichen. Der Weg der Konsolidierung der wirtschaftlichen Stabilität hat den Prozess erheblich verstärkt. In der Tat, die Grundlage dieser Strömung ist jetzt der Prozess der wirtschaftlichen Stabilität, der den Investoren ein höheres Maß an Vertrauen gibt, und dies beeinflusst direkt die die Investitionsentscheidungen“, so Celine. Der Koordinator verweist in diesem Zusammenhang auf die durch die globale wirtschaftliche Instabilität provozierten Umsatzrückgänge bei Weltkonzernen. „Wir haben festgestellt, dass mehrere Unternehmen sich infolge des wirtschaftlichen Abschwungs in den entwickelten Ländern von den dortigen ausländischen Märkten zurückgezogen haben. Diese Unternehmen suchen nun dynamischere Märkte. Und Brasilien verfügt über einen der führenden Wachstumsmärkte.“
Gliedert man das in Brasilien investierte ausländische Kapital nach Ländern auf, so stellt Großbritannien in der ersten Jahreshälfte 2011 mit 32 Milliarden US-Dollar oder 19,34 Prozent Gesamtanteil den größten Investor. Danach folgen Spanien mit 16,6 Milliarden US-Dollar (10,04%), Taiwan mit 12 Milliarden US-Dollar (7,26%), die USA mit 9,5 Milliarden US-Dollar (5,77%) und China mit 4 Milliarden US-Dollar (2,44%).
Für Celino ist neben der Überwachung der ausländischen Kapitalflüsse auch die Investitionsbereitschaft der brasilianischen Regierung unverzichtbar für einen Ausbau der positiven Zahlen. „Wir sollten uns nicht zufrieden damit geben und nun denken, Brasilien ziehe bereits genügend Kapital an. Es gibt noch viele Herausforderungen in Bezug auf die wirtschaftliche Entwicklung und wenn wir diese Maßnahmen noch gezielter umsetzen, wird dies einen direkten Einfluss auf die Investition und damit konsequenterweise auch auf die Entwicklung des Landes haben.“