Brasilianische Journalisten in Ägypten verhaftet und ausgewiesen

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Datum: 03. Februar 2011
Uhrzeit: 21:42 Uhr
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Autor: Dietmar Lang
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In Ägypten sind zwei brasilianische Journalisten verhaftet worden, die über die Unruhen in dem afrikanischen Land berichten wollten. Wie die staatliche Nachrichtenagentur ABr berichtet, handelt es sich dabei um Corban Costa von Rádio Nacional sowie den Kameramann von TV Brasil, Gilvan Rocha. Beide waren nach Kairo geschickt worden, um die Demonstration gegen das dortige Regime zu dokumentieren.

Bereits am Mittwoch (2.) sollen beide festgenommen und ohne Zugang zu Trinkwasser in einem fensterlosen Raum mit lediglich zwei Stühlen und einem Tisch auf einer Polizeidienststelle festgehalten worden sein. Ihnen wurden nach eigenen Angaben Reisepässe und sowie technisches Equipment weggenommen.

„Es ist ein schreckliches Gefühl. Man weiß nicht was geschehen wird. Im ersten Moment habe ich gedacht, wir werden erschossen, weil wir vor einer Mauer aufgestellt wurden, aber Gott sei Dank ist das nicht passiert“ erklärte Costa, der am Freitag (4.) mit Rocha nach Brasilien zurückkehren wird.

Für ihre Freilassung mussten beide ein in arabischer Sprache abgefasstes Schriftstück unterzeichnen, welches laut Übersetzung eines Polizeibeamten aussagt, dass beide sich verpflichten, unverzüglich aus Ägypten auszureisen. „Wir mussten glauben, was er [der Polizist] sagt und das Dokument unterschreiben“ so Costa weiter.

Auf dem Weg von der Polizeidienststelle zum internationalen Flughafen von Kairo beobachteten beide zahlreiche Demonstranten auf den Strassen und Militärfahrzeuge an zahlreichen Punkten der Stadt. Diese hätten sämtliche Fahrzeuge angehalten und überprüft. Ausländer hatten den Grund für ihre Anwesenheit erklären müssen.

Seit 10 Tagen finden in Ägypten anhaltende Demonstrationen gegen Staatspräsident Hosni Mubarak statt, die sich in den vergangenen Tagen in blutige Straßenschlachten zwischen Gegnern und Anhängern des Machthabers verwandelt haben. Nach letzten Informationen der Vereinten Nationen wurden bei den gewalttätigen Ausschreitungen mindestens 300 Menschen getötet, über 3.000 sollen verletzt worden sein.

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