Zahlreiche Staatschefs aus aller Welt haben der zukünftigen brasilianische Staatspräsidenten zu ihren Wahlerfolg gratuliert. Die Wunschkandidatin von Amtsinhaber Luiz Inácio Lula da Silva hatte sich bei der Stichwahl am vergangenen Sonntag (31.10.) klar mit 56,05 Prozent der abgegebenen gültigen Stimmen gegen ihren Konkurrenten José Serra (PSDB) durchgesetzt. Rousseff konnte gesamtheitlich betrachtet überraschenderweise auch in den drei Großregionen Süden, Südosten und Mittelwesten triumphieren, im Norden und Nordosten fiel der Sieg erwartungsgemäß deutlich aus.
Bereits kurz nach Verkündung der Ergebnisses kontaktierte am späten Sonntagabend US-Präsident Barack Obama die 62-jährige. Nach Angaben des brasilianischen Regierungssprechers für auswärtige Angelegenheiten, Marco Aurélio Garcia, gratulierte Obama telefonisch und lud die designierte Präsidenten in die USA ein. Rousseff war bereits im März 2009 im Weissen Haus gemeinsam mit Staatspräsident Lula von dessen amerikanischen Amtskollegen begrüßt worden. In dem kurzen Telefonat soll Obama auch den Wunsch geäussert haben, zukünftig auch weiterhin mit Brasilien im Energiesektor zusammenzuarbeiten.
Persönlich beglückwünschten Rousseff auch die die lateinamerikanischen Staatsoberhäupter Sebastián Piñera (Chile), Cristina Kirchner (Argentinien), José Mujica (Uruguay), Juan Manuel Santos (Kolumbien), Felipe Calderón (Mexiko), Mauricio Funes (El Salvador) und Fernando Lugo (Paraguay) zum Sieg.
Aus Europa haben sich nach Regierungsangaben Nicolas Sarkozy (Frankreich) und José Sócrates (Portugal) telefonisch zum Wahlerfolg gratuliert haben. Die deutsche Bundeskanzlerin Merkel sandte ein Glückwunschschreiben nach Brasília. Sie wünschte Rousseff „für Ihr neues Amt Kraft, Zuversicht und eine glückliche Hand“. Zudem lobte sie die traditionell ausgezeichneten und freundschaftlichen Beziehungen, sprach eine Einladung nach Deutschland aus und verband dies mit dem Wunsch, die Partnerschaft zwischen beiden Ländern gemeinsam mit ihrer zukünftigen Amtskollegin weiter zu vertiefen.
Das venezolanische Staatsoberhaupt Hugo Chávez ging bei seinen Glückwünschen bereits einen Schritt weiter und verband den Wahlsieg Rousseffs mit der Hoffnung, eine „Einheit Brasilien-Venezuela zu errichten“. Chávez hatte bereits im Vorfeld fest mit einem Sieg der Sozialisten gerechnet und dies in poetische Worte gefasst. „Wenn die Sonne über dem Amazonas untergeht, wenn die Sterne über dem weiten Land von Abreu y Lima (Anm. d. Redaktion: General, der an der Seite des Freiheitskämpfers Simon Bolivar kämpfte) untergeht, wird eine Frau Brasilien führen“ so Chávez laut der Nachrichtenagentur agência latina press.
Auch der Staatspräsident der Dominikanischen Republik, Leonel Fernández, beglückwünschte die ehemalige Guerrilla-Kämpferin zum Wahlerfolg. In seinem Schreiben bezeichnete das Staatsoberhaupt den Wahlsieg von Rousseff als ein „starkes Symbol der bürgerlichen Reife der brasilianischen Bevölkerung“. Er verband in seinem Schreiben an die Nachfolgerin Lulas die Erwartung, die Beziehungen zwischen beiden Ländern weiter auszubauen.