Bald beginnt in Brasilien die heisse Phase im Wahlkampf, doch alle Kandidaten blicken mit Sorge auf die Parteikasse. Die erhofften Spenden blieben bislang aus, Propagandamaterial konnte daher bislang noch nicht im gewünschten Umfang gedruckt werden und auch die Wahlkommission will in Kürze die Bücher einsehen.
Die Schatzmeister der Parteien suchen deshalb händeringend nach weiteren finanziellen Zuwendungen und Spenden, um den Wahlkampf endlich richtig anzukurbeln. Besonders Lula da Silvas Arbeiterpartei gerät mächtig ins Schwitzen. Ein 8.2 Millionen R$ (knapp 3 Millionen Euro) umfassender Vertrag für Fernsehspots ist immer noch nicht gegenfinanziert.
Die Kandidatin Heloísa Helena steht wegen ihren eigenen Prinzipien vor noch grösseren Problemen. Sie nimmt keine Spenden von Unternehmen an und muss somit ihren Wahlkampf mit bescheidensten Mitteln finanzieren. So nutzt sie vornehmlich Kleinflugzeuge oder fährt mit dem eigenen Auto zu Wahlkampfveranstaltungen. Lulas grösster Herausforderer, Geraldo Alckmin hat sich für seine Reisen im Wahlkampf ein Flugzeug gemietet und kommt somit fast so bequem zu seinen Reden wie der Amtsinhaber. Dieser nutzt selbstverständlich die Präsidentenmaschine.
So unterschiedlich die politischen Ansichten der Kandidaten und Parteien auch sein mögen, in einem sind sich alle einig: Der Wahlkampf kommt derzeit noch nicht so richtig ins Rollen.