PSDB-Kandidat José Serra bittet ‚zum Wohl des Landes‘ um Stichwahl

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Datum: 03. Oktober 2010
Uhrzeit: 00:52 Uhr
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Autor: Dietmar Lang
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Präsidentschaftskandidat José Serra von der Sozialdemokratischen Partei (PSDB) hat am Samstag einen letzten Appell an die Wähler gerichtet. Im Rahmen einer Wahlkampfveranstaltung in Diadema im Großraum São Paulo bat er um eine Stichwahl „zum Wohl des Landes“.

Der konservative Politiker, der bereits 2002 die Präsidentschaftswahl gegen Amtsinhaber Lula da Silva verlor, liegt auch nach der letzten Umfrage mit nur 31 Prozent an gültigen Stimmen weit hinter seiner Konkurrentin Dilma Rousseff von der Arbeiterpartei. Die Wunschkandidatin Lulas kommt auf rund 50 Prozent der Stimmen und könnte so bereits im ersten Wahlgang gewinnen.

„Brasilien ist nicht rot, Brasilien ist nicht grün, ist nicht blau. Es ist bunt. Es hat keinen Besitzer. In Wirklichkeit ist die Welle dieser Wahlen grün-gelb. Es ist unser Volk, dass ein gerechteres und großzügigeres Land gestalten will und eine ehrenvolle und arbeitsame Regierung“ erklärte der 68-jährige im Beisein von zahlreichen Rollstuhlfahrern, mit denen er einen Spaziergang durch die Stadt unternahm. Darunter war auch die Bezirks-Kandidatin seiner Partei für den Nationalkongress, Mara Gabrilli, die ebenfalls im Rollstuhl sitzt.

Den langen Wahlkampf sah man dem ehemaligen Gesundheitsminister und Gouverneur des Bundesstaates São Paulo deutlich an. Auf Nachfrage von Gabrilli bestätigte er, seit gut zwei Tagen nicht mehr geschlafen zu haben. Es gehe ihm aber gut. Den ganzen Wahlkampf über habe er immer wieder aufs Neue Unterstützung erfahren und Mut zugesprochen bekommen. Dies habe ihm Kraft gegeben, er habe nun Nerven aus Stahl. „Dieses Volk will einen Staatspräsidenten, der für alle da ist. Lasst uns zum Wohl des Landes in die Stichwahl gehen“ fuhr er auch gleich erneut kämpferisch fort, schüttelte eifrig Hände und umarmte erneut zahlreiche Wähler.

Viele emotionale Erlebnisse habe er in den Wochen und Monaten der Wahlkampfes gehabt, so Serra weiter. Vielleicht würde er sie „in 20,30 Jahren“ in seinen Memoiren veröffentlichen. Seine Flugangst habe er zwar nicht verloren, aber aufgrund der vielen Reisen quer durch Brasilien endlich besiegt.

Foto: Fabio Rodrigues Pozzebom/ABr

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