Staatspräsident Luiz Inácio Lula da Silva ist im Wahlkampf für seine Wunschnachfolgerin Dilma Rousseff mehr das Land gereist als bei seiner Wiederwahl 2006. Wie das Staatsoberhaupt nach einem Wahlkampfauftritt in São Paulo bestätigte, sei die Unterstützung für die ehemalige Kabinettschefin äußerst positiv verlaufen. „Es war ein gute Kampagne. Ich bin mehr gereist als in meinem Wahlkampf, [weil] ich davon überzeugt bin, dass als Erbe, welches ich Brasilien hinterlassen muss, Menschen gewählt werden müssen, welche die Regierung fortsetzen“.
Lula nahm am heutigen Samstag an einem wahren Triumphzug durch die brasilianische Millionenmetropole teil. Gemeinsam mit Rousseff und dem Spitzenkandidaten der Arbeiterpartei PT für São Paulo fuhr das Dreiergespann in einem offenen Wagen durch die Strassen in São Bernardo do Campo (ABC). Viele Schaulustige und Anhänger säumten die Bürgersteige, überall wurden Fahnen geschwenkt.
Nach der Parade zeigte sich das scheidende Staatsoberhaupt, welches nach zwei Amtsperioden nicht erneut kandidieren darf, zuversichtlich über einen Wahlerfolg der ehemaligen Ministerin im Präsidialamt. Er betonte, dass Rousseff im Falle eines Wahlsiegs sogar auf mehr Unterstützung im Nationalkongress hoffen dürfte als er selbst gehabt habe. Auch im Senat würde mit Sicherheit viel Unterstützung erfahren, da die Wahlchancen für die Kandidaten seiner Partei sehr gut stünden.
In Brasilien werden am Sonntag neben dem Präsidenten und den Gouverneuren der Bundesstaaten auch die Mitglieder von Abgeordnetenhaus und Senat gewählt. 135,8 Millionen Brasilianer müssen dafür zwischen 8 und 17 Uhr ihre Stimme abgeben. In Brasilien herrscht Wahlpflicht, es besteht jedoch die Möglichkeit, sich der Stimme zu enthalten oder die Stimmabgabe ungültig zu machen.
Foto: Ichiro Guerra