Präsidentschaftskandidatin Marina Silva bittet Wähler um Stichwahl

marina-silva-normal

Datum: 01. September 2010
Uhrzeit: 17:19 Uhr
Leserecho: 0 Kommentare
Autor: Dietmar Lang
Sprachkurs Portugiesisch (Brasilianisch)

Die Spitzenkandidatin der „Grünen Partei“ in Brasilien, Marina Silva, hat die Wähler des Landes aufgefordert, die Präsidentschaftswahlen erst in der Stichwahl zu entscheiden. Auf einem „Frühstückstreffen“ mit rund 50 Lehrerinnen in São Paulo verurteilte Silva die „Wir haben schon gewonnen!“ – Einstellung von Amtsinhaber Luiz Inácio Lula da Silvas Arbeiterpartei PT. Umfragen hatten zuletzt einen Sieg bereits im ersten Wahlgang für Dilma Rousseff prognostiziert.

„Ich will mich nicht mit Umfragen streiten“ erklärte die ehemalige Umweltministerin, die erst im vergangenen Jahr von der PT zu den Grünen gewechselt war. Sie werden unabhängig von den Auswertungen der Meinungsforschungsinstitute auch weiterhin für ein gutes Ergebnis kämpfen. Ihr erstes Ziel sei die Stichwahl.

Laut letzten Umfragen liegt die resolute 52-jährige jedoch abgeschlagen mit 7 Prozent auf Rang 3 der Wählergunst. Dilma Rousseff, ehemalige Ministerin im Präsidialamt und Wunschnachfolgerin Lulas kommt laut einer zwischen dem 24. und 26. August durchgeführten landesweiten Umfrage von 2.506 Wählern über 16 Jahre mittlerweile auf 51 Prozent. Ihr stärkster Konkurrent José Serra von den Sozialdemokraten PSDB kommt auf lediglich 27 Prozent. Alle anderen Kandidaten liegen unter 1 Prozent, 5 Prozent der Wähler wollen sich der Stimme enthalten oder einen ungültigen Wahlzettel abgeben. Weitere 9 Prozent der Befragten haben sich noch nicht definitiv entschieden.

Silva hofft vor allem auf ihr Profil und ihre Glaubwürdigkeit. Nach einem Streit mit Präsident Lula da Silva über dessen Entwicklungspolitik für Amazonien legte sie ihr Amt als Umweltministerin nieder und wechselte später die Partei. Lobende Worte für ihren Konkurrenten im Kampf um das höchste Staatsamt findet sie jedoch weiterhin. Bei dem jüngsten Treffen lobte sie zunächst die Kompetenz von Rousseff und Serra. Allerdings betonte sie ausdrücklich, dass nun die Zeit gekommen sei, die Unterschiede ihrer „grünen Kandidatur“ ihrer Mitbewerber aufzuzeigen. Der Unterschied läge vor allem in den jeweiligen Vorstellungen bezüglich der zukünftigen Politik im Land.

Foto: Wilson Dias/ABr

© 2005 - 2024 brasilien Magazin. Alle Rechte vorbehalten. Sämtliche Inhalte dieser Webseite sind urheberrechtlich geschützt. Vervielfältigung und Verbreitung nur mit vorheriger schriftlicher Genehmigung von IAP gestattet. Namentlich gekennzeichnete Artikel und Leser- berichte geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion wieder. Für Einsendungen und Rückmeldungen bitte das Kontaktformular verwenden.

Kommentarbereich

Hinweis: Dieser Kommentarbereich ist moderiert. Leser haben hier die Möglichkeit, Ihre Meinung zum entsprechenden Artikel abzugeben. Dieser Bereich ist nicht dafür gedacht, andere Personen zu beschimpfen oder zu beleidigen, seiner Wut Ausdruck zu verleihen oder ausschliesslich Links zu Videos, Sozialen Netzwerken und anderen Nachrichtenquellen zu posten. In solchen Fällen behalten wir uns das Recht vor, den Kommentar zu moderieren, zu löschen oder ggf. erst gar nicht zu veröffentlichen.

Für diese News wurde noch kein Kommentar abgegeben!

Bitte anmelden um einen Kommentar zu verfassen.