Das grösste Gefängnis in Pernambuco, das „Aníbal Bruno“ in Recife, verfügte anscheinend seit geraumer Zeit über zwei luxuriöse Suites. Es handelte sich dabei um umgebaute Gemeinschaftzellen, die jeweils mit einem Plasmafernseher, Kabelfernsehen, Home-Theatre, DVD, Stereoanlage und voll ausgestatteter Küche sowie einer eigenen privaten Dusche ausgestattet wurden.
In den beiden Zellen, die von zwei Inhaftierten mit eigenen finanziellen Mitteln ausgebaut wurden, fanden sich lila gestrichene Wände und geflieste Böden. Spiegel und Neonlicht sorgten für die richtige Stimmung. Die Namen der Häftlinge wurden bislang nicht bekannt gegeben. Allerdings soll einer der Bewohner ein wegen Drogenhandels angeklagter deutscher Staatsbürger sein.
Marihuana wurde ebenfalls innerhalb des Gefängnisses angebaut. Daneben wurde wurde von der Militärpolizei ein kleiner Lebensmittel-Laden sowie eine Kantine endeckt. Diese hatte unter anderem zur Zeit eine Aktion “Pizza mit einem Getränk für 12 R$ (ca. 4.30 Euro)” und einen Lieferdienst bis zur Zelle im Angebot.
Erst nach einer am 29. Juni bei der Polizei eingegangenen Anzeige flog das unglaubliche Geschehen auf. Der zuständigen Direktor des Gefängnisses, Evandro Carvalho, wurde umgehend suspendiert.