Brasiliens Bauernverband fordert von Präsidentschaftskandidaten mehr Unterstützung

cna

Datum: 01. Juli 2010
Uhrzeit: 13:46 Uhr
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Autor: Dietmar Lang
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Der brasilianische Verband für Land- und Viehwirtschaft CNA (Confederação da Agricultura e Pecuária do Brasil) hat im Vorfeld der Präsidentschaftswahl im Oktober an das zukünftige Staatsoberhaupt appelliert, die Landwirtschaftspolitik umzugestalten und mehr in die Infrastruktur und die Logistik zu investieren. In dem 152 Seiten umfassenden Dokument „Was wir vom nächsten Präsidenten 2011 – 2014 erwarten“ erläutert der Verband die derzeitigen Probleme des Sektors und bietet gleichzeitig Lösungsvorschläge an. Die Ausarbeitung wurde am heutigen Donnerstag (1.) auf einer Veranstaltung der Presse und den Kandidaten übergeben.

Laut CNA-Präsidentin Kátia Abreu, Senatorin der Demokratischen Partei, ist „die wahre Agrarfrage sozial, politisch und wirtschaftlich“ zu sehen. Der brasilianische Staat müsse sich mehr um die ländliche Bevölkerung kümmern. Dazu gehöre auch die Verstärkung von Investitionen in die Infrastruktur, vor allen in den Strassenbau. Über das schlecht ausgebaute Verkehrsnetz werden 61 Prozent der landwirtschaftlichen Produktion für die Weiterverarbeitung oder zum Endkunden transportiert.

Der Verband weist zudem darauf hin, dass die Studie „frei von jeglicher politischer oder ideologischer Einflussnahme“ erstellt wurde und alleinig auf den gewonnenen Daten in den fünf Grossregionen des Landes beruht. Hier wurden in diesem Jahr seitens des Verbandes umfassende Befragungen bei Bauern und Viehzüchtern durchgeführt.

Abreu forderte zudem ein Ende der rechtlichen Unsicherheit für die Agrarwirtschaft. Immer wieder komme es zu illegalen Landbesetzungen, zudem fehle ein zeitgemässes politisches Modell zur Neuerschliessung von landwirtschaftlichen Nutzflächen. Auch die Kreditvergabe werde durch die teilweise unsichere Rechtslage erschwert.

Der CNA wollte in diesem Zusammenhang mit den wichtigsten Kadidaten über die Vorschläge diskutieren. Allerdings ist nur der Sozialdemokrat José Serra (PSDB) bei der heute in Brasíla abgehaltenen Veranstaltung erschienen. Dilma Rousseff von der Arbeiterpartei PT sagte die Diskussion unter Berufung auf andere Termin ab, Marina Silva von der Grünen Partei (PV) blieb laut Abreu dem Treffen fern, da sie die an die Kandidaten vorgesehene Fragen nicht wie gewünscht im Vorfeld mitgeteilt bekam.

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