Der deutsche Aussenminister Guido Westerwelle (FDP) ist am Wochenende zu einer gut einwöchigen Südamerikareise aufgebrochen. Schwerpunkt seines Besuchs auf dem Subkontinent ist Brasilien, wo er am Mittwoch erwartet wird. Weitere Stationen der bisher längsten Auslandsreise des Bundesministers sind Chile, Argentinien und Uruguay.
Der Fokus der Lateinamerikareise des Aussenministers liegt jedoch ganz klar in Brasilien. In der aufstrebenden Wirtschaftsmacht besucht Westerwelle vom 10. bis 12. März sowohl die Hauptstadt Brasília als auch die pulsierenden Metropolen São Paulo und Rio de Janeiro. Hier steht besonders der Ausbau der politischen Beziehungen im Mittelpunkt, doch auch die Intensivierung der wirtschaftlichen Beziehungen wird seitens der Bundesregierung forciert.
Westerwelle, der mit einer grossen Wirtschaftsdelegation reist, wird mit Sicherheit auch erneut Werbung für den Transrapid machen. Deutschland erhofft sich den Zuschlag bei der geplanten Hochgeschwindigkeitsverbindung zwischen São Paulo und Rio de Janeiro, die bis spätestens zu den Olympischen Spielen 2016 fertiggestellt sein soll. Erste Gespräche darüber führte Westerwelle bereits mit dem brasilianischen Vize-Aussenminister Antonio Patriota im Rahmen des Deutschlandbesuchs von Staatspräsident Luiz Inácio Lula da Silva Anfang Dezember vergangenen Jahres.
Am 12. März trifft er daher auch in Rio de Janeiro mit Gouverneur Sérgio Cabral zusammen. Ebenfalls auf der Agenda stehen Gespräche mit den Organisationskomitees für die Fussball Weltmeisterschaft 2014 und der Olympiade 2016 in der Sambametropole. Am Tag zuvor wird Westerwelle in São Paulo das „Colégio Visconde de Porto Seguro“, die weltweit größte deutsche Auslandsschule besuchen und eine Rede zu den deutsch-brasilianischen Wirtschaftsbeziehungen bei einem großen Unternehmertreffen der deutsch-brasilianischen Handelskammer halten.
Am ersten Tag seines Brasilienbesuchs wird BM Westerwelle am Mittwoch mit seinem brasilianischen Amtskollegen Celso Amorim und dem Minister für Industrie und Entwicklung, Miguel Jorge, zusammentreffen. Hier soll es vornehmlich um drängende aussenpolitische Fragen und gemeinsame Vorgehensweisen gehen. Deutschland und Brasilien arbeiten schon länger eng in der Aussenpolitik zusammen, sei es bei den Reaktionen der internationalen Gemeinschaft auf das iranische Nuklearprogramm, die Verhandlungen über ein internationales Klimaabkommen oder die Reformbemühungen der Vereinten Nationen.
Foto/Grafik: Auswärtiges Amt