Brasilien und Deutschland vereinbaren intensive Zusammenarbeit

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Datum: 03. Dezember 2009
Uhrzeit: 19:59 Uhr
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Autor: Dietmar Lang
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lula-merkel-normalDeutschland und Brasilien wollen ihre Zusammenarbeit in den kommenden Jahren deutlich ausbauen. Dies ist das Ergebnis des Treffens zwischen der deutschen Bundeskanzlerin Angela Merkel und dem brasilianischen Staatspräsidenten Luiz Inácio Lula da Silva am Donnerstagvormittag in Berlin. Beide Staatsoberhäupter führten zunächst ein Gespräch hinter verschlossenen Türen und unterzeichneten dann im Anschluss mehrere Vereinbarungen in verschiedenen Bereichen.

Im Hinblick auf das brasilianische Wachstumsprogramm PAC und die Vorbereitung zur FIFA-Weltmeisterschaft 2014 und der Olympischen Spiele 2016 soll nun vor allem die wirtschaftliche Zusammenarbeit und die Kooperation im Sicherheitsbereich vorangetrieben werden. Dies umfasst nach den nun abgeschlossenen Vereinbarungen die Bereiche Infrastruktur, Öffentliche Sicherheit, Technologie und Innovation sowie Klimawandel und Biodiversität. Ekkehard Schulz, BDI-Vizepräsident und Vorstandsvorsitzender von ThyssenKrupp bezeichnete anschliessend das Treffen beider Staatsoberhäupter als „Meilenstein für die deutsch-brasilianischen Wirtschaftsbeziehungen“.

Doch auch in der internationalen Politik sollen so die Positionen gefestigt werden. Besonders beim nun kommenden Weltklimagipfel in Kopenhagen wollen Lula und Merkel daher an einem Strang ziehen. Beide gaben sich in der abschliessenden Pressebegegnung optimistisch, warnten jedoch vor zu früher Euphorie. Das von beiden Seiten gewünschte Ergebnis werde wohl kaum erreicht werden, trotz allem könnte die Konferenz die Menschheit einen gewaltigen Schritt weiterbringen.

In Bezug auf die beiden sportlichen Grossveranstaltungen bot die Bundesregierung an, Brasilien mit den gemachten Erfahrungen zu unterstützen. Merkel verwies dabei auf die Erfahrungen im Umgang mit ausländischen Fans, die die deutsche Polizei bei der WM 2006 gesammelt hat. Lula bedankte sich für das Angebot und erklärte, dass alle daran interessiert seien, von Deutschland zu lernen.

Gemeinsame Pressebegegnung in voller Länge

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Deutschlands Wirtschaft hofft nach dem Besuch nun vor allem auf gigantische Aufträge aus Brasilien. Dies war auch das Thema eines Arbeitsessens im Tagesverlauf. Die Delegationen aus Brasilien und der Bundesrepublik wollten dabei prüfen, welche Möglichkeiten einer Intensivierung der Kooperationen noch möglich sind. Brasilien wird in den kommenden Jahren Milliarden in die Infrastruktur des Landes investieren, unter anderem in einen 13 Milliarden Euro teuren Hochgeschwindigkeitszug zwischen Rio de Janeiro und São Paulo. Aber auch zahlreiche Stadionneubauten sind geplant, wo ebenfalls deutsche Firmen und Konsortien um Aufträge buhlen.

Im Gegenzug versprach Merkel dem grössten Land Südamerikas vor allem im Umweltbereich weiterhin Unterstützung. Hier steht vor allem der Regenwald im Amazonasgebiet im Mittelpunkt. Damit hier keine Abholzung mehr stattfindet, sollen die reichen Industrienationen, die schon vor Jahrhunderten ihre Wälder zerstört hätten, nach Meinung der brasilianischen Regierung massive finanzielle Hilfe leisten.

Weitere Fotos des Treffens zwischen Staatspräsident Lula und Bundeskanzlerin Merkel

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Fotos: Ricardo Stuckert / PR

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