In Brasilien ist im zum Bundesstaat Mato Grosso do Sul gehörenden Distrik Eldorado bei Rindern die Maul – und Klauenseuche ausgebrochen. Betroffen ist anscheinend eine Farm mit 582 Rindern und acht Schweinen. Bei 153 Rindern wurden Symptome festgestellt, die auf Maul- und Klauenseuche hinweisen. Es wurde ein Virus vom Serotyp O nachgewiesen. Die Tiere der Farm wurden umgehend getötet. Die Gemeinden Eldorado, Iguatemi, Itaquiraí, Japorã und Mundo wurden unter Quarantäne gestellt.
Zwischenzeitlich haben die europäische Union, Chile, Paraguay, Südafrika, Israel und Russland die Einfuhr von jeglichem brasilianischem Rindfleisch, lebenden Tieren sowie Milchprodukten gestoppt.
In Brasilien selbst haben die Bundesstaaten São Paulo, Minas Gerais, Paraná, Rio Grande do Sul, Santa Catarina und Goiás die Einfuhr von Rindfleisch aus Mato Grosso do Sul verboten.
Und dies zu einer Zeit, wo die brasilianischen Rindfleischexporte Rekordzahlen erreicht haben. In den vergangenen sechs Jahren haben sich die Rindfleischexporte aus Brasilien nämlich verfünffacht, jedoch oftmals zu Lasten des für das Ökosystem so lebenswichtigen Regenwaldes. 80 Prozent der brasilianischen Rinderproduktion stammt aus dem Amazonas. Über 60 Millionen Rinder weiden dort auf gerodeten Flächen. Während der Binnenmarkt praktisch stagniert, steigen die Exporte nach Europa steil nach oben. Allein in diesem Jahr wurde gegenüber dem Vorjahreszeitraum 20% mehr Rindfleisch exportiert.
Daher wird das Embargo der europäischen Union die Branche zumindestens kurzfristig wirtschaftlich schwer treffen. Bleibt anzuwarten, ob es sich hierbei nur um eine kurze Krise handelt, oder ob das Vertrauen des europäischen Verbrauchers in das bisher so beliebte „gesunde und saubere“ brasilianische Fleisch nachhaltig Schaden nimmt.