Nachdem sich schon verschiedene Familienangehörige und Freunde zu Wort gemeldet haben und die Version der Stadtpolizei Zürich offen anzweifeln (mehr…), hat sich nun auch ein ehemaliger Dozent der Juristin zu Wort gemeldet. Paula Oliviera hat an der Fakultät für Rechtswissenschaften an der staatlichen Universität von Pernambuco UFPE [Universidade Federal de Pernambuco] studiert und war dort in der lokalen Studentenbewegung aktiv. Laut Aussage einiger Mitstudenten war sie eine fröhliche und sehr gut in die Klasse integrierte Person, die ihr Studium stets mit grossem Eifer betrieben habe.
Auch ihr ehemaliger Dozent aus dem Bereich des allgemeinen theoretischen Rechts, Alexandre da Maia, erklärte gegenüber brasilianischen Medien, dass er während des Unterrichts niemals ein Verhalten der heute 26-jährigen habe feststellen können, welches auf eine Störung der Persönlichkeit hinwies. Vielmehr habe seine Schülerin im positiven Sinne aus der gesamten Gruppe herausgeragt. „Paula war immer eine sehr fröhliche Person, lachend, intelligent und eine aussergewöhnliche Schülerin“ schildert Maia seine Eindrücke.
Die von der Polizei ihr gegenüber aufgestellten Behauptungen der Selbstverletzung sind seiner Meinung nach absurd. Sie habe niemals psychologische oder andere Verhaltensstörungen gezeigt. „Die Leute wollen das so darstellen“ ergänzt er wörtlich.
Auch eine Gruppe von Studenten ihrer damaligen Klasse hat sich am Freitag in der Universität getroffen. Einige waren aufgrund der Medienberichte und der Äusserungen der Polizei sehr besorgt, wollten den Fall aber nicht direkt kommentieren.
Lediglich die ehemalige Studienkollegin Natália Soares bestätigte, mit Paula per Email in Kontakt zu stehen. Gegenüber Rede Globo hatte die Anwältin bereits erklärt, sie glaube nicht an die Ermittlungsergebnisse. Paula hätte ihr am Vorabend des Vorfalls noch ein E-Mail geschickt und ihr mitgeteilt, dass sie Zwillinge erwarte.
Absurd ist eher das, was der Dozent da rauslässt. Nur weil sie bei ihm in den Vorlesungen fröhlich war, heisst das doch nicht, dass keine psychische Erkrankung vorliegen kann, die entweder verborgen war oder die später erst richtig ausbrach. Auch was seit dem Studium alles geschehen ist, weiss dieser Clown von einem Dozenten mit Sicherheit nicht. Wenn er nichts auf Fakten Basierendes zu sagen hat, sollte er schweigen.
Es ist nun endlich eine hoch offizielle Entschuldigung des offiziellen Brasilien gegenüber der Schweiz fällig.