Der ehemalige DDR-Bürgerrechtler Alexander Bauersfeld ist von einem Gericht in Rio de Janeiro vom Vorwurf der Herstellung von Kinderpornografie freigesprochen worden. Der 58-jährige war am 07. Januar 2007 am Strand der Copacabana in der brasilianischen Tourismusmetropole festgenommen worden, wo er angeblich Kinder in erotischen Posen fotografiert haben soll.
Am 13. August 2007 sprach ein Gericht in Rio de Janeiro, welches keinerlei Bestätigung für die gegenüber ihm erhobenen Anschuldigungen finden konnte, Bauersfeld auf Antrag der Staatsanwaltschaft von allen Vorwürfen frei.
Bauersfeld verbrachte jedoch nur wenige Tage in Haft. Nach dem Untersuchungsgefängnis Polinter und einer normalen Haftanstalt wurde er nach Angaben der deutschen Botschaft in Brasília bereits Mitte Februar wieder auf freien Fuss gesetzt. Allerdings durfte jedoch erst im Juli nach Abschluss der Beweisaufnahme Brasilien verlassen. Zwischenzeitlich wohnte er in einem Hotel.
Wie Bauersfeld gegenüber dem brasilien Magazin erklärte, waren die Haftbedingungen in Brasilien katastrophal. Seinen Angaben zufolge war er nach der Untersuchungshaftanstalt Polinter auch im berüchtigten Gefängnis von Bangu inhaftiert gewesen. Während der Haft sei er erpresst worden, zudem habe er sich dort eine Infektion zugezogen, die nach der Entlassung eine Operation in einer Privatklinik notwendig gemacht hätte. Der Menschenrechtler kritisiert auch die seiner Meinung nach langsame Vorgehensweise der brasilianischen Justiz. So seien die beschlagnahmten Filmrollen erst im Juli entwickelt worden, so dass er vorher nicht habe ausreisen können. Auch drei Fotoapparate, die bei der Verhaftung beschlagnahmt wurden, seien verschwunden. Bauersfeld kritisiert sämtliche Medien, die über den Fall berichtet haben und fordert die Tilgung aller Artikel aus dem kollektiven Gedächtnis.
Alexander Bauersfeld wurde wegen Kontakten zu Fluchthelfern 1983 in der DDR zu mehreren Jahren inhaftiert, jedoch bereits 1984 von der BRD freigekauft. Seitdem war er ehrenamtlich politisch tätig, unter anderem in SED-Opferverbänden.