Am Mittwoch, den 15. März zeigt der SWR von 13.15 Uhr – 14.00 Uhr die Reportage
Wunder des Pantanal
Das Pantanal inmitten des südamerikanischen Kontinents ist das grösste natürliche Binnenfeuchtgebiet der Erde. Es erstreckt sich über das südliche Brasilien, Paraguay und Bolivien. Seine besondere Geländebeschaffenheit und der Wechsel von Regenzeit und Trockenperiode sorgen in einzigartiger Weise für eine sich ständig verändernde Landschaft. Im April, am Ende der Regenzeit, steht das Gebiet unter Wasser und ist Heimat für über 250 Arten von Süsswasserfischen, von denen manche nur hier existieren. Sobald aber das Hochwasser aus den Grasebenen abfliesst, müssen die Fische die Flüsse erreichen. An den Engstellen werden sie schon von Brillenkaimanen erwartet, die nur zuzupacken brauchen. Zu Beginn der Trockenzeit ziehen sich auch die Riesenotter in die dauerhaften Flüsse und Seen zurück, wo sie ihre Jungen aufziehen. Die nun frei liegenden Grasflächen liefern üppige Nahrung für die Capybaras oder Wasserschweine, die im Pantanal ihr grösstes Verbreitungsgebiet finden. Auch viele andere Landtiere nutzen den momentanen Nahrungsüberfluss. Das beeindruckendste Schauspiel aber liefern die Watvögel, die sich hier jetzt in Scharen sammeln. Waldstorch- und Rosalöfflerpaare brüten zu Zehntausenden. Zwar machen glühend heisse Temperaturen den Vögeln zu schaffen, für die Nahrungsversorgung der Jungen ist aber bestens gesorgt. Denn in den schrumpfenden Tümpeln drängen sich Millionen Fische zusammen, die nicht rechtzeitig die Flüsse erreicht haben. Im Oktober ist die Jungenaufzucht abgeschlossen. Wenn der Regen schliesslich Erleichterung für das Land und seine Bewohner bringt, ziehen die Tiere wieder ihrer Wege. Der Kreislauf des Wassers beginnt von neuem.