Am kommenden Montag, den 13.03. zeigt arte von 22.15h bis 00:00 Uhr die Dokumentation
Rio de Janeiro – Kleine Diebe vor Gericht
Der Film begleitet den jugendlichen Kleinkriminellen Carlos Eduardo auf seinem Weg durch die brasilianische Strafjustiz. Zwei Richter und ein Pflichtverteidiger befragen den ganzen Tag lang Beschuldigte zu allen Einzelheiten. Regisseurin Maria Ramos zeigt die Vertreter des Rechts bei Gericht und gelegentlich auch zu Hause. Die strenge Richterin thront in der Mitte des Bildes. Weiter unten sitzt der Angeklagte mit dem Rücken zur Kamera. Zu seiner Linken die Anwältin, ihr Schweigen zeigt Routine. Sie weiss, dass ihr Mandant schuldig ist. Der Film begleitet Carlos Eduardo auch zu seiner Familie in die Favelas und zeigt das Elend, in dem sie lebt. Als die Kamera danach wieder den Gerichtssaal abbildet, sind Menschen, Ort und Einstellung zwar unverändert, erscheinen aber in einem anderen Licht. Genauso wie die Kamera die Angehörigen des Beschuldigten zu Hause zeigt, filmt die Regisseurin auch die Anwältin in ihrem Appartement in einem bürgerlichen Wohnviertel. Während im Fernsehen über einen der unzähligen brutalen Überfälle auf einen Supermarkt berichtet wird, streicht die Anwältin zärtlich ihrer Tochter übers Haar. Der Film macht deutlich, dass der Justizvollzug in Brasilien vor einer nahezu unlösbaren Aufgabe steht. Die Gefängnisse sind überfüllt. Wenn nicht Familienangehörige den Verurteilten zusätzlich etwas zu Essen bringen, erhalten sie nur eine spärliche Mahlzeit am Tag. Viele Richter meinen, dass in dieser Situation mehr Repressionen nötig seien. Die als Pflichtverteidiger bestellten Rechtsanwälte, die die Lebensrealität der jugendlichen Kriminellen besser kennen, fragen sich hingegen, ob ein Gefängnisaufenthalt überhaupt etwas bewirkt.
Bereits am morgigen Samstag, den 11.03. gibt es um 23.30h auf NDR eine erneute Ausstrahlung der 45-minütigen Reportage
Rio de Janeiro – Glanz und Elend unter dem Zuckerhut
Rio de Janeiro gilt als eine der schönsten Städte der Welt. Für viele Europäer und Amerikaner ist die Metropole am Zuckerhut noch immer das Reiseziel ihrer Träume. Rio ist die Hauptstadt der brasilianischen Kultur, mit Sambaschulen, Karnevalsvereinen, Fussballclubs und religiösen Kulten. Und in Rio leben auffallend viele schöne Menschen, die ihre Körper – vor allem am Strand – gerne zur Schau stellen. Der Film schildert den Alltag mehrerer Personen und zeigt unter anderem, wie sich ein Transvestit im Nachtleben der Millionenmetropole umschaut.