Einmal mehr belegt eine Studie große Mängel beim brasilianischen Bildungssystem. Danach sind Schulabgänger nicht wirklich für den Eintritt in den Arbeitsmarkt gerüstet. Lediglich 9,3 Prozent der Mittelschulabgänger weisen ausreichende Kenntnisse im Fach Mathematik auf, im Fach ihrer Landessprache, Portugiesisch, sind es 27,2 Prozent.
Alle zwei Jahre führt die Initiative „Todos Pela Educação” eine Studie über den Status Quo des brasilianischen Bildungssystems durch. Verbesserungen werden danach nur wenige verzeichnet. Immerhin investiert das südamerikanische Land mittlerweile 5,6 Prozent vom Bruttoinlandsprodukt in die Bildung. Dennoch sind die Ergebnisse von den angestrebten Zielen noch weit entfernt. Eigentlich sollten 28,3 Prozent der Mittelschulabgänger Grundkenntnisse der Mathematik beherrschen. Laut der Studie „De Olho nas Metas“ sind es jedoch gerade einmal 9,3 Prozent. Nicht erreicht wurde auch die Vorgabe von 39 Prozent im Fach Portugiesisch. Dort wurden im Schnitt lediglich 27,2 Prozent erreicht.
Wenig schmeichelhaft ist auch die Zahl der Jungen und Mädchen, welche den ensino médio (Mittelschule) bis maximal zu ihrem 19. Lebensjahr abschließen. Sie stellen gerade einmal 54,3 Prozent. Den neunjährigen ensino fundamental (Hauptschule) schließen 71,7 Prozent bis zum 16. Lebensjahr ab. Hinzu kommt, dass nach wie vor etwa 2,8 Millionen Kinder und Jugendliche zwischen vier und 17 Jahren keine Schule bzw. Vorschule besuchen. Ziel ist es jedoch, dass Jungen und Mädchen dieser Altersgruppe die Schulbank drücken. Angestrebt wird zudem, dass alle bis zum achten Lebensjahr lesen und schreiben können. Darüber hinaus sollten alle Mittelschüler bis zu ihrem 19. Lebensjahr die Schule abschließen.