Gut ein Jahr nach seiner Erstauslieferung in den USA hat der Streaming-Media-Adapter Chromcast Brasilien erreicht. Der 34 Gramm leichte HDMI-Stick versorgt den heimischen Fernseher über WLAN mit dem Audio- und Videosignal. Interessenten im größten Land Südamerikas müssen allerdings deutlich tiefer in die Tasche greifen als Kunden in Deutschland oder den USA. Kostet der innovative Stick dort gerade einmal 35 Euro, werden in Brasilien umgerechnet 65 Euro fällig.
Angeboten wird der Stick derzeit lediglich in den drei Ketten Casas Bahia, Ponto Frio und Extra. Laut Google wurden in Brasilien mehr als 200 Test mit verschiedensten im Land hergestellten Fernsehern, Handys, Tablets und Laptops durchgeführt, um eine optimale Funktionsweise zu garantieren. Die Multimediainhalte werden über spezielle Apps auf den Fernseher gebracht, der Stick selbst kann mit Betriebssystemen Android, iOS und sowie Chrome für Mac und Windows gekoppelt werden.
Der hohe Preis ist wie bei vielen anderen nicht in Brasilien endgefertigten Produkten der Zollpolitik zu verdanken. Importprodukte werden mit hohen Strafzöllen belegt, angeblich um die heimische Wirtschaft zu schützen und die Hersteller gleichzeitig zu zwingen, aus Wettbewerbsgründen eigene Produktionsstätten in Brasilien aufzubauen. Aufgrund diesem von vielen Ökonomen kritisierten Protektionismus sind Handys, Tablets aber auch Ebook-Reader, Spielkonsolen und High-End-PCs mindestens 50 Prozent teurer als im europäischen oder nordamerikanischen Markt.