In ganz Brasilien haben sich am Osterwochenende zehntausende Menschen versammelt, um die Aufführungen über die Lebensstationen und den Kreuzweg Christi anzusehen. In vielen großen und kleinen Städten spielten professionelle Schauspieler als auch Amateure und Laien das Leiden und Wirken Christi nach. Zu sehen waren die Spektakel sowohl auf Theaterbühnen als auch unter freiem Himmel. In manchen Städten wurden die Straßen kurzerhand zu Freilichtbühnen umfunktioniert.
In Salvador vereinten sich allein am Karfreitag 5.000 Gläubige, um der Geschichte über das Leben Jesus beizuwohnen, der “Paixão de Cristo”. Gezeigt wurde die Theateraufführung aber ebenso am Samstag und Ostersonntag. 50 Schauspieler interpretierten verschiedene Lebensstationen Christi. Begleitet wurde die Inszenierung von Spezialeffekten. Statt Eintritt mussten die Zuschauer jeweils zwei Kilo haltbare Lebensmittel wie Reis, Bohnen oder Zucker mitbringen, die später an soziale Einrichtungen verteilt werden. In Salvador war die Aufführung über das Leiden Christi Teil des Festivals der religiösen Kunst. Gezeigt wurden dabei auch religiöse Tänze und Filme, wobei sich diese nicht nur auf das Christentum bezogen.
In Tietê in São Paulo übten gleich hundert Schauspieler über vier Monate hinweg das Spektakel ein, das am Samstag und Ostersonntag im Ausstellungszentrum Luiz Uliana gezeigt wurde und tausende Menschen anzog. Auch in der Stadt Rio das Ostras, an der Küste des Bundesstaates Rio de Janeiros, vereinigten sich tausende Menschen, um der Inszenierung beizuwohnen. In der Stadt Nova Jersalém im nordöstlichen Bundesstaat Pernambuco hielt selbst der Regen die Menschen nicht davon ab, dem Spektakel beizuwohnen. Nach Angaben der Veranstalter zog das Event über 10.000 Besucher an (Foto). Und dies trotz happiger Eintrittspreise zwischen 25 und 40 Euro pro Person.