Am Sonntag (6.) ging in Curitiba der bedeutendste Theaterevent Brasiliens zu Ende, das “Festival de Teatro de Curitiba”. Zwei Wochen lang warteten Schauspieler, Komödianten und Künstler aus ganz Brasilien mit über 400 Veranstaltungen in der Hauptstadt des Bundesstaates Paraná auf. Die Vorführungen fanden jedoch keineswegs nur in den Theater der Metropole sondern auch unter freiem Himmel auf den Straßen und Plätzen statt.
Über 230.000 Kulturbegeisterte und Neugierige zog das 23. Theaterfestival an. Veranstalter und Schauspieler zeigten sich zufrieden mit dem Ergebnis. Neben bereits bekannten und erfolgreichen Stücken gab es ebenso sieben Premieren. Mit dabei waren auch Theatertruppen aus Argentinien, Mosambik und England. Letztere widmeten sich dem 450-jährigen Jubiläum Shakespeares und setzten drei seiner Texte schauspielerisch um.
Mit den zahlreichen Darbietungen spiegelte das Festival vor allem die Theaterkultur Brasiliens wieder. Es animierte aber auch die Menschen, die bisher dem Theater eher desinteressiert gegenüberstanden, sich ein Spektakel anzusehen. Vor allem die 56 Theaterstücke, die kostenlos auf Straßen und Plätzen aufgeführt wurden, zogen viele Neugierige und Neulinge an.
Gezeigt wurde in den zwei Wochen nicht nur klassisches, unterhaltsames und modernes Theater. Vertreten waren ebenso gesellschaftskritische und politische Darbietungen wie beispielsweise über die 22 Jahre dauernde Militärdiktadur.
Überschattet wurde die Eröffnungsfeier am 25. März allerdings von einem Unfall. Der Schauspieler Fagner Zadra wurde von einem herabfallenden 30 Kilogramm schweren Dekorationsstück aus Styropor am Kopf getroffen und musste auf der Intensivstation im Krankenhaus behandelt werden. Die Komödiantengruppe “Tesão Piá”, welcher Zadra angehört, trat auf sein Bitten hin dennoch auf. Wie es heißt hat Zadra die Intensivstation verlassen und befindet sich auf dem Weg der Besserung.
Abgerundet wurde das Theaterfestival mit einem kulinarischen Fest, welches am Wochenende (5./6.) mit seinen Chefköchen aus ganz Brasilien und Argentinien neben den zahlreichen schauspielerischen Vorführungen abermals die Gäste anzog.