Die Internetgeschwindigkeit in Brasilien lag in den ersten drei Monaten dieses Jahres durchschnittlich bei 2,3 Megabit pro Sekunde (Mbps) und damit deutlich unter dem weltweiten Durchschnitt von 3,1 Mbps. Dies geht aus den nun veröffentlichten Quartalszahlen des US-amerikanischen Internet-Dienstleisters Akamai hervor. Selbst mit Spitzenwerten von 18,9 Mbps schaffte es das größte Land Südamerikas nur auf Platz 73 der weltweiten Rangliste. Damit liegt Brasilien sogar noch hinter dem international abgeschotteten Nordkorea, wo Durchschnittswerte von 2,7 Mbps gemessen wurden.
Beim mobilen Datentransfer liegt Brasilien mit 1,1 Mbps ebenfalls im unteren Mittelfeld. Weltweit wurden hier Werte zwischen 0,4 Mbps und 8,6 Mbps gemessen.
Spitzenreiter in Südamerika in Sachen Breitbandinternet ist weiterhin Chile mit rund 3 Mbps, nur knapp dahinter folgt Kolumbien mit 2,8 Mbps. Ähnlich schnell wie Brasilien sind Ecuador (2,3 Mbps), Argentinien (2,1 Mbps) und Peru (2,0 Mbps). Am langsamsten ist das Internet in Bolivien, wo mit einem Durchschnittswert von 0,8 Mbps noch nicht einmal die magische 1-Megabit-Marke durchbrochen wird. Aber auch in Venezuela und Guyana (beide 1,1 Mbps) sowie Paraguay (1,2 Mbps) kann man noch nicht wirklich von Internet-Speed reden.
Die Studie „State of Internet“ wird vierteljährlich in Zusammenarbeit mit insgesamt 243 Ländern durchgeführt. Neben der Geschwindigkeit werden auch Netzkonnektivität, Datenvolumen, Angriffe und Verbreitung des Breitbandinternets unter Hinzuziehung von Kundendaten des Dienstleisters in den entsprechenden Regionen analysiert und bewertet. Nach offiziellen Angaben bietet Akamai derzeit Internetlösungen mit über 120.000 Servern in 80 Ländern weltweit an.
Als Quelle von weltweiten Angriffen gegen Server, Email-Konten und Netzknoten liegt Brasilien allerdings mit Rang 8 und einer Partizipation von 2,2 Prozent im vorderen Bereich. Spitzenreiter sind hier China und Indonesien: Aus beiden asiatischen Ländern gehen rund 55 Prozent aller Bedrohungen gegen IT-Strukturen weltweit aus.
Deutschland liegt mit 6,9 Mbps im europäischen Mittelfeld und damit noch hinter Österreich (7.9 Mbps) und der Schweiz (10,1 Mbps). Weltweiter Spitzenreiter ist Südkorea mit Durchschnittswerten von über 14 Megabit pro Sekunde, am langsamsten ist das Internet in Kuba, wo gerade einmal 0,2 Mbps registriert wurden.