Auch in Brasilien wird der Tablet-PC immer beliebter. Nach einer nun veröffentlichten Studie wurden im grössten Land Südamerikas alleine im Jahr 2010 rund 100.000 Geräte abgesetzt. Wie der verantwortliche Leiter der Erhebung des Marktforschungsinstituts IDC, Luciano Crippa, ausführte, hat sich diese Geräteklasse mittlerweile beim Konsumenten etabliert.
Die jüngsten Zahlen umfassen sowohl die direkt in Brasilien verkauften Tablet-PCs als auch die, welche die Benutzer durch Bestellungen im Ausland „illegal“ importiert oder selbst nach einer Reise mitgebracht haben. Ausschlaggebend für den Erfolg seien auch die Preise in diesem Marktsegment. Derzeit liegen die Preise mit rund 2.000 Reais (ca. 880 Euro) noch sehr hoch, der zukünftig erwartete Preis von etwa 1.600 Reais (ca. 700 Euro) würde den Konsumenten die Anschaffung erheblich erleichtern.
Daher rechnen die Experten für 2011 in Brasilien mit einer Verdreifachung der Verkaufszahlen auf rund 300.000. Die grösste Nachfrage sei jedoch erst im zweiten Halbjahr zu erwarten, wenn die jetzt in den USA und Europa vorgestellten Geräte in Brasilien erhältlich seien.
In Brasilien besteht derzeit noch ein riesiger Markt für Desktop-PC, Note- und Netbooks sowie Smartphones – die Nachfrage dürfte jedoch in den kommenden Jahren merklich sinken, da inzwischen immer mehr Haushalte über einen meist langfristig finanzierten Computer verfügen und damit die Neuanschaffungen stagnieren. Auch eine von der Regierung geplante Steuererleichterung für neue PCs dürfte daran laut den Experten kurzfristig nichts ändern.