Auch wenn der brasilianische Nationaltrainer Dunga den legendären Ronaldo nicht mit zur Fussball-WM 2010 mitgenommen hat und zudem im grössten Land Südamerikas derzeit Ligapause ist, der ehemalige Weltfussballer und Weltmeister von 2002 ist allgegenwärtig. Nachdem er in den vergangenen Wochen bereits via Twitter zu allem und jedem seinen Senf abgegeben hat, erscheint er seit gestern auch auf den Bildschirmen in Brasilien.
In einem aktuellen Werbeclip vermittelt er das, was bereits aus seinem Twitter-Account hervorging. Als Werbeträger eines grossen brasilianischen Mobilfunkanbieters zieht er die Verbindung zwischen Fussball und den Telekommunikationsdienstleistungen des Unternehmens. Besonders das Wortspiel „Seleção“ – zu deutsch „Auswahl“ – hat es den Marketingprofis angetan. Die Kunden können sich nach Aussage des ehemaligen Nationalspielers (62 Tore in 97 Spielen) ihre „Selecão“ zusammenstellen. Gemeint sind damit natürlich nicht die Fussballer auf dem Rasen in Südafrika, sondern Minutenpakete, Internet-Datenpakete, SMS, Email und andere Serviceangebote.
Fussball kommt in dem 30-Sekunden-Clip, der erstmalig gestern gesichtet wurde, nur am Rande vor. Auch ist der Profi, der derzeit beim brasilianischen Erstligisten Corinthians unter Vertrag steht, zu keinem Zeitpunkt mit einem Ball zu sehen. Er steht vielmehr ohne jegliche Requisiten vor verschiedenen Leinwänden, auf denen die Angebote abgebildet werden und spricht einfach in die Kamera.
Auch bei Twitter sucht „O Fenomeno“ die Interaktivität und spricht andere User sowie Spieler mit eigenem Twitter-Account ebenfalls direkt an. Der Dialog, immer wieder gespickt mit Werbebotschaften, zieht Früchte. Über 242.000 Followers hat er bereits angesammelt. Seine derzeit letzten Einträge galten dem Spiel der Seleção gegen die Elfenbeinküste. „Es ist ein Jammer, dass mein Bruder Kaká vom Platz geschmissen wurde. Es fehlen nur noch fünf Spiele bis zum 6. Titel“ erklärte direkt nach dem Spiel. Zudem wünschte er Elano, der brutal gefoult wurde und verletzt vom Platz ging, gute Besserung.
Screenshot: Twitter