Die Erzdiözese von Rio de Janeiro fordert von Columbia Pictures eine Entschädigung für die Verwendung von Filmaufnahmen der Jesusstatue auf dem Zuckerhut im Endzeit-Blockbuster „2012“. Zudem wird eine öffentliche Entschuldigung seitens des Filmgiganten erwartet. In dem mit Spezialeffekten übersättigten Streifen fällt nach schweren Erdbeben neben anderen bedeutenden Monumenten weltweit auch die beliebte Touristenattraktion über der Guanabara-Bucht förmlich auseinander und von ihrem Sockel.
Laut den zuständigen Vertretern der katholischen Kirche in der Cidade Maravilhosa hat man der Hollywood-Produktionsgesellschaft eine aussergerichtliche Vereinbarung angeboten, ein Gang vor die Justiz soll wenn möglich vermieden werden. Seit Dezember laufen mittlerweile die Gespräche, mit einem Abschluss wird noch für diesen Monat gerechnet. Die Erzdiözese hält noch bis zum Jahr 2032 die Urheberrechte am 1931 erbauten und 38 Meter hohen Wahrzeichen der Millionenmetropole, welches unlängst zum neuen Weltwunder gewählt wurde. Die Nutzung von Aufnahmen wird nach Aussagen der Kirche zwar nicht berechnet, allerdings kann die Verwendung in Filmen oder TV-Programmen prinzipiell untersagt werden. In der Vergangenheit sei dies mehrfach beim jährlichen Karneval in Rio de Janeiro der Fall gewesen.
„2012“ ist ein im vergangenen Jahr fertiggestellter Spielfilm unter der Regie des Deutschen Roland Emmerich. Das Actionspektakel beschreibt in rasanten Aufnahmen den durch Erdkrustenverschiebung ausgelösten Weltuntergang, bei dem sich am Ende nur wenige Menschen auf schwimmende Inseln retten können. Innerhalb von 10 Tagen spielte der 200 Millionen US-Dollar teure Katastrophenfilm bereits 450 Millionen US-Dollar weltweit an den Kinokassen ein. In Deutschland feierte er am 12. November 2009 seine Leinwandpremiere.
Filmplakat: Columbia Pictures