Das 28. Mal jährt sich der „Hahnenschrei“ in Recife Olinda. Carnaval der Superlative. 30 „trios elétricos“, sprich riesige Lautsprecherwagen, bekannte Künstler und nicht zuletzt 1.6 Millionen Besucher kamen nach Angaben der Militärpolizei am Samstag vormittag in die Hochburg des Carnaval im Nordosten zum traditionellen „Galo da Madrugada“.
Dieses Jahr stand das Fest ganz im Zeichen der kommenden Fussballweltmeisterschaft in Deutschland. Und es war wirklich richtig voll, auch wenn die Veranstalter mit über 2 Millionen Besuchern gerechnet hatten. In einer kurzen Ansprache versprach der Bürgermeister den Hahn im Juni nach Deutschland zu schicken, damit die Seleção den Titel erfolgreich verteidigen könne.
Und es war richtig heiss. Anwohner aus den höheren Stockwerken schütteten Wasser auf die schwitzende Menge, die das kühle Nass dankbar entgegennahmen. Um 9 Uhr morgens begann sich die Menge in der Nähe des Hahnes zu konzentrieren, um 11 Uhr ging nichts mehr. Kein vor und kein zurück. Auf der Stelle tantzen sich Touristen und Baianos sich die Seele aus dem Leib.
Wer am Rand war, konnte sich glücklich schätzen. Denn dort konnte man auch die zahlreichen Speisen und Getränke der regionalen Küche geniessen. Von Krabben über Hühnergerichte war alles vertreten, was der Nordosten aufzubieten hat. 10 Stunden dauerte die Feier, bis die Menge sich allmählich wieder zu den Plätzen verschob, wo in wenigen Stunden die nächsten Paraden stattfinden. Carnaval rund um die Uhr. Der Nordosten zeigt, wo es langgeht im „pais tropical“.
Der Hahn wird in Deutschland gleich in Quarantäne geschickt. Vögelgrippe. Tierquälerei also vorprogrammiert. Aber wen kümmert’s? Hauptsache der Hahn ist in Deutschland. Dabei isses eh völlig sinnlos. Denn wer sollte schon Brasilien vom Platz fegen? Frankreich? England? Niederlande? Eben. Gut das wir darüber mal gesprochen haben .. 😈 😈 😈 😈
Inzwischen gibt es schon den ersten Toten. Eine Streiterei wurde mit einem tötlichen Messerstich beigelegt. Brasilien, geht’s da lang? 👿