In Rio de Janeiro bietet sich den Touristen derzeit ein unschönes Bild: aufgrund eines Streiks der Straßenkehrer versinken weite Teile der Innenstadt inzwischen im Müll. Vor allem Unmengen von Plastikmüll ist auf Straßen und Plätzen nach den Feierlichkeiten vom Wochenende liegengeblieben. Zahlreiche fliegende Händler haben rund um ihre Stände bereits angefangen, selbst Hand anzulegen und den Unrat zu beseitigen. Doch die Papierkörbe und Container sind längst völlig überfüllt. Die Folge sind daher eine Vielzahl von Plastiksäcken, die sich nun entlang der Straßen aufreihen.
Bereits am Samstagvormittag hatte ein Teil der städtischen Reinigungskräfte die Arbeit niedergelegt. Sie fordern bessere Arbeitsbedingungen, Essenszuschüsse und die Bezahlung von Überstunden. Das städtische Entsorgungsunternehmen Comlurb war jedoch zu keinen Verhandlungen bereit. Am Nachmittag liessen die Verantwortlich der Stadtverwaltung zudem die Straße vor dem Rathaus absperren und blockierten den Demonstranten den Weg. Am Ende löste die Polizei den Protestmarsch gewaltsam mit Pfefferspray und Tränengas auf und verschärfte damit den Arbeitskampf zusätzlich.
Laut Comlurb soll sich derzeit nur eine Minderheit der gut 2.000 für den Karneval eingesetzten Straßenkehrer im Streik befinden. Die Situation in der Sambametropole zeichnet ein anderes Bild. Im Zentrum der Stadt, wo heute erneut 500.000 Menschen zu einem Straßenumzug erwartet werden, waren laut verschiedener Medien heute morgen keinerlei Mitarbeiter in den markanten orangenen Overalls zu entdecken. Diese haben für 10 Uhr Ortszeit zu neuerlichen Protesten aufgerufen.