Nach den ersten zwei Tagen voller Straßenumzüge hatten sich die Verantwortlichen noch selbst gelobt. Durch verstärkte Sicherheitsmassnahmen sei die Zahl an Überfällen und Diebstählen in Salvador in Bahia dramatisch zurückgegangen. Nun jedoch hat die Metropole an der Allerheiligenbucht ein erstes Todesopfer zu beklagen.
Wie die Polizei mitteilte, soll ein schwerbehinderter 27-jähriger Mann in der Nacht zum Samstag (1.) mit fünf Schüssen auf dem Circuito Osmar im Stadtteil Campo Grande regelrecht hingerichtet worden sein. Nähere Informationen zu den Tatumständen gibt es keine, auch wurde bislang niemand verhaftet. Die Ermittler werten derzeit die Aufnahmen der Überwachungskameras aus, um dem Täter auf die Spur zu kommen.
Am Donnerstag (27.) und Freitag (28.) bekam die Polizei 114 Diebstähle gemeldet, im Jahr zuvor waren es 179 gewesen. Auch die Zahl der Raubüberfälle sank im Karnevalsgetümmel von 28 im Vorjahr auf 22 in diesem Jahr. Die Anzeigen wegen leichter Körperverletzung gingen hingegen nur leicht von 53 auf 48 zurück. Deutlicher gingen die Ermittlungen wegen Sachbeschädigungen zurück: hier wurden in den beiden Nächten 166 Vorfälle registriert, im Vorjahr waren es 207 gewesen.
Noch bis zum Aschermittwoch ziehen die Narren auf zahlreichen Umzügen durch die Straßen der Stadt. Alljährlich nehmen daran mehrere Millionen Menschen teil, auch bei Ausländern sind die Foliões mit ihren riesigen Lautsprecherwagen sehr beliebt. Die Sicherheitskräfte überwachen die Wegstrecken fast vollständig per Kamera, zudem sind Tausende von Beamte im Einsatz. Top-Acts des Karnevals von Bahia sind Ivete Sangalo, Claudia Leitte oder Chiclete com Banana.