Der Brand in der Cidade do Samba in Rio de Janeiro wurde nicht von Menschenhand gelegt. Dies geht aus einem am Donnerstag (03.) vorgelegten vorläufigen Untersuchungsbericht hervor. Demnach schließen die Ermittler Brandstiftung aus. Der Unglücksfall sei durch eine „Aktion ohne menschliche Beteiligung“ ausgelöst worden.
In der offiziellen Erklärung der verantwortlichen Zivilpolizei in der brasilianischen Millionenmetropole heißt es jedoch weiter, dass die Untersuchungen noch nicht vollständig abgeschlossen seien. Es gäbe jedoch keinen Täter, zudem sei niemand verletzt worden.
Von dem Feuer waren drei der 12 Sambaschulen der Spezialgruppe betroffen: Portela, União da Ilha Govenador und Grande Rio. Hier wurden tausende Kostüme und zahlreiche Motivwagen zerstört. Zudem wurde ein Lagerhalle der Vereinigung der Sambaschulen Liesa (Liga Independente das Escolas de Samba) verwüstet worden. Rios Bürgermeister Eduardo Paes hatte bereits einen Tag nach dem Brand eine Finanzspritze von 3 Millionen Reais (ca. 1,3 Mio. Euro) für die Schulen angekündigt, damit diese trotzdem an den weltberühmten Paraden im Sambódromo teilnehmen können. Die Gelder sollen nach Angaben der Stadtverwaltung jedoch von privaten Sponsoren stammen.
Da die Paraden der drei Schulen alle am Rosenmontag hätten stattfinden sollen, wurde der Auftritt von Portela auf dem Sonntag verlegt. Dafür findet die Parade von Mocidade erst am Montag statt. Zudem werden die betroffen Schulen nicht bewertet, auch steigt niemand in die „Grupo do Acesso“ ab. In 2012 werden dann jedoch zwei Abstiegsplätze vergeben, um das Gleichgewicht wieder herzustellen.
Die Paraden von Rio de Janeiro stellen jährlich den Höhepunkt des Karnevals in Brasilien dar und werden von einem Millionenpublikum weltweit verfolgt.