Karneval 2010: Millionen feiern bei Paraden und Umzügen in Rio de Janeiro

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Datum: 13. Februar 2010
Uhrzeit: 22:48 Uhr
Ressorts: Carnaval
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Autor: Dietmar Lang
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Der Karneval von Rio de Janeiro in Brasilien nähert sich seinem Höhepunkt. Bürgermeister Eduardo Paes hatte bereits am Freitag den Stadtschlüssel offiziell an „König Momo“ übergeben, der nunmehr in den kommenden Tagen über die Metropole unter dem Zuckerhut herrscht. In der Zeremonie mahnte Paes Einwohner und Besucher gleichermassen zu verantwortungsbewusstem Alkoholkonsum und Sexualverhalten sowie zur Gewaltlosigkeit. Der schwergewichtige Monarch, dessen Regentschaft bis zum Aschermittwoch andauert, ordnete anschliessend an, „dass sich in den kommenden fünf tollen Tagen alle amüsieren mögen“.

Doch dies muss man den Cariocas überhaupt nicht befehlen. Bereits seit einigen Tagen finden überall in der Millionenmetropole Veranstaltungen statt und auch die zahlreichen Strassenumzüge in den einzelnen Stadtteilen haben bereits begonnen. Im Zentrum kamen zum traditionsreichen „Bloco Cordão da Bola Preta“ am Samstagnachmittag Ortszeit rund eine Million Menschen zusammen und feierten ausgelassen ihren „Carnaval de rua“. Nach letzten Angaben verlief die Veranstaltung sehr friedlich, lediglich einige illegale Getränkeverkäufer mussten vertrieben werden, da sie das närrische Treiben aufhielten.

Zudem zeigte die Neuverordnung der Stadtverwaltung Wirkung, die das Urinieren an öffentlichen Orten nun stärker ahndet. Insgesamt 30 Personen wurden vorübergehend festgenommen und mussten auf dem Polizeirevier ihre Personalien angeben. Sie erwartet nun wegen „Vorführung eines obszönen Aktes“ mindestens eine Geldstrafe und eventuell sogar ein gemeinnütziger Arbeitseinsatz. Die Stadtverwaltung hat im Gegenzug die Zahl der an der Wegstrecke aufgestellten kostenfrei nutzbaren Chemietoiletten vervierfacht.

Während sich auf den Strassen der Stadt bei tropischen Temperaturen die Menschen meist nur gering kostümiert der 5. Jahreszeit hingaben, fanden im Sambódromo Marques de Sapucaí bereits die Paraden der unbekannteren Sambaschulen statt, die sich in Sachen Ausstattung vor den grossen Vorbildern nicht zu verstecken brauchen. Die Schulen der „Grupo A“ kämpften dabei fernab der TV-Kameras um den Aufstieg in die „Grupo Especial“, um sich im kommenden Jahr dann ebenfalls im Scheinwerferlicht einem Millionenpublikum weltweit präsentieren zu können. Aber auch kleinere Schulen mit vielen Kindern und Jugendlichen waren auszumachen. Für den Nachwuchs ist also bereits heute bestens gesorgt.

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Fotos: Wallace Teixeira/Riotur

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