Die brasilianische und französische Marine haben bis zum Sonntagabend insgesamt 17 Leichen der vor der Küste Brasiliens abgestürzten Air France – Maschine geborgen. Dies gab ein Militärsprecher in Recife (Pernambuco) bekannt. Zudem seien dutzende Wrackteile des Airbus A 330-200 und persönliche Gegenstände sichergestellt worden. Auch in den kommenden Tagen soll weiter intensiv nach Opfern der Flugzeugkatastrophe gesucht werden.
Neun Körper sind inzwischen mit der Fregatte Constituição auf dem Weg zur Inselgruppe Fernando de Noronha. Das Schiff hat bereits gestern fünf Opfer aus dem Atlantik gezogen. Weitere vier Leichen wurden am Sonntag vom Patrouillenboot Grajaú geborgen und im Laufe des Tages der schnelleren Fregatte übergeben. Bei den neun Opfern handelt es sich um vier Männer und vier Frauen. Bei einem Leichnahm konnte das Geschlecht vorerst nicht festgestellt werden. Von dem rund 400 Kilometer vor der brasilianischen Küste gelegenen Archipel aus werden alle Körper umgehend nach Recife geflogen. Beamte der brasilianischen Bundespolizei und die Gerichtsmedizin der Küstenstadt werden per DNA-Abgleich versuchen, die Opfer zu identifizieren.
Weitere acht Leichen wurden ebenfalls am Sonntag seitens der französischen Fregatte Ventôse geborgen. Auch hier sollen die sterblichen Überreste zunächst auf die Insel Fernando de Noronha und dann nach Recife zur Identifizierung gebracht werden. Weitere Informationen wie Geschlecht oder Zustand der Opfer wurden nicht veröffentlicht.
Insgesamt fünf Schiffe der brasilianischen Marine und eines der französischen Marine sind derzeit an der Suchaktion auf hoher See beteiligt. Unterstützt werden sie an der rund 1.200 Kilometer vom Festland entfernten Unglücksstelle von 14 Flugzeugen, zwei davon gehören der französischen Luftwaffe an. Die Bergung von Leichen und die Sicherstellung weiterer Wrackteile erfolgt laut einer Pressemeldung der brasilianischen Marine auch in den kommenden Tagen simultan.
Der Flug Air France AF 447 mit 216 Passagieren und 12 Besatzungsmitgliedern an Bord verschwand am frühen Morgen des 01. Juni um 04:14 Uhr MESZ urplötzlich vor der brasilianischen Küste von den Radarschirmen. Die Maschine war auf dem Weg von Rio de Janeiro nach Paris und hatte zuvor insgesamt 24 Störungsmeldungen abgesetzt, darunter der Ausfall wichtiger Steuerungssysteme und Messgeräte. Unmittelbar darauf ist der Airbus A 330-200 in den dort teilweise über 3.000 Meter tiefen Ozean gestürzt. Vermutlich kamen alle 228 Menschen ums Leben.
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