Der vor der Küste Brasiliens verschollene Airbus der französischen Fluggesellschaft Air France bleibt weiter verschollen. Anscheinend hat die brasilianischen Marine entgegen bisheriger Verlautbarungen doch noch keinerlei Trümmer der Linienmaschine geborgen. Lediglich eine Holzpalette sei sichergestellt worden (siehe Video), bestätigte ein Marinesprecher am Donnerstagabend. Dabei könnte es sich jedoch unter Umständen um „normalen Müll“ handeln, den man nun nicht einfach wieder ins Meer werfen könne. Auch bei der Ölspur sei man sich mittlerweile nicht mehr sicher. Diese könnte auch von einem Handelsschiff stammen.
Der französische Verkehrsminister rügte am Freitag die brasilianischen Behörden für die Kommunikationspanne. Man müsse mit „extremer Besonnenheit“ in Bezug auf Verlautbarungen vorgehen. „Unsere Flugzeuge und Schiffe haben bislang gar nichts entdeckt, es waren unsere brasilianischen Freunde, die Dinge gesehen haben, von denen sie glaubten und behaupteten, dass sie zu dem Flugzeug gehörten“ erklärte Staatssekretär Dominique Bussereau in einem Interview mit dem Fernsehsender RTL. Was es nun mit einem Passagiersitz und einem sieben Meter langen Wrackteil auf sich hat, welches die brasilianische Luftwaffe gesichtet haben soll, ist ebenfalls unklar. Bilder davon wurden bislang nicht veröffentlicht.
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Über ein dutzend Schiffe sind mittlerweile in der Region nordwestlich der Inselgruppe Fernando de Noronha im Einsatz. Unterstützt werden sie von Aufklärungsflugzeugen und Hubschraubern. Nach den letzten Verlautbarungen der brasilianischen Behörden wird ein Gebiet von rund 6.000 km² abgesucht, an mindestens fünf Orten seien Wrackteile entdeckt worden. Der brasilianische Verteidigungsminister Nelson Jobim hatte in den vergangenen Tagen mehrfach betont, die Überreste seien eindeutig der Unglücksmaschine zuzuordnen. Es gebe „keine Zweifel“, dass die Maschine dort abgestürzt sei.
Der Airbus A 330-200 mit 228 Menschen an Bord bleibt damit auch vier Tage nach dem vermeintlichen Absturz weiter verschollen. Flug AF 447 von Rio de Janeiro nach Paris verschwand in der Nacht von Sonntag auf Montag um 23.14 Uhr Ortszeit Brasília urplötzlich inmitten des Atlantiks von den Radarschirmen. Zuvor wurden von der Maschine verschiedene automatische Fehlermeldungen abschickt, unter anderem ist vom Ausfall der Steuerungssysteme und dem Abfall des Kabinendrucks die Rede. Das Flugzeug befand sich zu diesem Zeitpunkt über 1.000 Kilometer vom brasilianischen Festland entfernt in einem Gebiet mit heftigen tropischen Gewittern. Erst mehrere Stunden später wurde die Maschine offiziell als vermisst gemeldet.