Weitere 30 Touristen in Rio de Janeiro ausgeraubt

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Datum: 19. Februar 2009
Uhrzeit: 11:08 Uhr
Ressorts: Tourismus
Leserecho: 2 Kommentare
Autor: Dietmar Lang
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In diesem Hostel wurden 33 Urlauber ausgeraubt (Foto: Divulgação)

In der brasilanischen Samba-Metropole Rio de Janeiro wurde in der vergangenen Nacht erneut ein Hostel überfallen. Nachdem keine 24 Stunden zuvor eine Herberge im Stadtteil Copacabana Ziel vier bewaffneter Räuber war, ereignete sich der neuerliche Vorfall in Lapa. Mindestens 33 Touristen wurden von sechs Banditen übermannt und zur Herausgabe ihres Bargelds und anderer Wertgegenstände gezwungen. Eine Person wurde nach Polizeiangaben verletzt.

Das Hostel Samba Villa liegt in der Rua Joaquim Silva in der Nähe der „Arcos“, den nicht nur in Brasilien berühmten Rundbögen, über die eine alte aus Holz gebaute Strassenbahn fährt. Zudem befindet sich eine Polizeistation in der Nähe. Die Herberge verfügt über vier Zimmer mit insgesamt 50 Betten. Seit drei Jahren ist sie Ziel vornehmlich von jungen Touristen, die in der hochpreisigen Tourismusmetropole eine günstige Unterkunft suchen.

Wie ein Polizeisprecher mitteilte, habe ein Bandit zunächst an der Tür gebeten, die Toilette benutzen zu dürfen. Nachdem ihm geöffnet wurde, drangen fünf weitere mit Messern, Pistolen und einer Granate bewaffnete Männer in das Gebäude ein. Alle Gäste wurden in einen Raum gesperrt und nach den Wertsachen gefragt. Da ein Tourist kein portugiesisch verstand und dadurch den Anweisungen der Räuber nicht nachkam, wurde er mit einem Schlag am Kopf verletzt. Über eine Stunde sollen sich die sechs Täter in dem Gebäude aufgehalten haben, bis sie sämtliche Wertsachen „eingesammelt“ hatten.

Der Nachtwächter hat seiner Aussage nach einen der Räuber erkannt. Dieser habe vor einigen Tagen in dem Hostel mit einem Arbeitskollegen gesprochen, welcher jedoch inzwischen entlassen wurde. Die Touristen, vornehmlich Engländer, US-Amerikaner und Argentinier wurden zur Tourismuspolizei nach Leblon gebracht, welche den Vorfall untersucht.

Bereits in der Nacht zuvor kam es zu einem ähnlichen Überfall im Stadtteil Copacabana. Mindestens 13 Personen wurden dabei im King George Hostel ausgeraubt (mehr…), darunter auch ein deutscher Fernfahrer. Eine Person wurde inzwischen festgenommen, er soll wie die anderen drei Täter aus der brasilianischen Mittelklasse stammen.

Fast alle 50 Opfer der vergangenen 24 Stunden waren aufgrund des jährlichen Karnevals nach Rio de Janeiro gekommen. Die Tourismuspolizei hat angekündigt, sämtliche Hostels der Stadt in den kommenden Tagen bezüglich der Sicherheitsvorkehrungen zu überprüfen. Zudem sollen die Polizeistreifen in der Nähe der Herbergen nachts verstärkt werden.

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  1. 1
    lemiserable

    ….. und nun werden wahrscheinlich die Präsidenten sowie die Aussenminister der USA, England und Argentinien sich einschalten und die Vorfälle womöglich vor den UN Sicherheitsrat bringen, wenn Brasilien die Vorfälle nicht binnen 24 Stunden löst?

  2. 2
    Hendrik

    …. lol ….. schade, dass kein Schweizer dabei war….. mal ehrlich, Kriminalität, Gewalt und Rassismus sind ein großes Problem in Brasilien. Lula sollte erstmal sein eigenes Land retten, bevor er in höchstentwickelte Länder schaut.

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