Ab sofort dürfen auf dem Flughafen in Ilhéus im brasilianischen Bundesstaat Bahia keine Starts und Landungen ohne Sichtkontakt durchgeführt werden. Die brasilianische Luftaufsichtsbehörde Anac hat daher mit sofortiger Wirkung sämtliche Nachtflüge sowie Operationen bei stärkerem Regen oder Nebel untersagt. Nach Angaben der Behörde erfolgte die Anweisung aus Sicherheitsgründen. Bereits vor einem Jahr hatte das brasilianische TV-Magazin „Fantastico“ in einem Bericht auf verschiedene Probleme hingewiesen und den Flughafen als „sehr gefährlich“ eingestuft.
Unternehmer und Tourismusverbände der Region demonstrierten nun am Dienstag gegen das Nachtflugverbot. Die vom Flughafen abhängigen Wirtschaftsbereiche befürchten Umsatzeinbussen und massive wirtschaftliche Schäden. „Dies schadet den Arbeitsplätzen, dies schadet der Region. Die Probleme werden sich häufen und es wird den ganzen Ort betreffen. Keiner weiss, worauf dies nun hinläuft. Auch der Tourismus arbeitet viel mit der lokalen Produktion zusammen“ bedauert Luigi Massa, Präsident des Tourismusverbandes von Ilhéus, die Situation.
Aber auch Geschäftsreisende, die den Flughafen regelmässig nutzen, machten ihrem Unmut mit Transparenten und Schildern Luft. „Das wird der Region erheblich schaden. Und wir wissen, dass es ganz andere Flughäfen gibt, wo die Zustände viel schlimmer sind als in Ilhéus“ beklagt sich der Rechtsanwalt Deusdete Filho über den zukünftig eingeschränkten Flugverkehr.
Rund 300.000 Passagiere nutzen jährlich den Flughafen, für 600.000 Reisende ist er ausgelegt. Er wird ausschliesslich von Flugzeugen des Typs Airbus A319 sowie Boeing 737-300 und 737-700 bedient. Ziele der 10 täglichen Flüge sind São Paulo, Rio de Janeiro, Salvador da Bahia und Belo Horizonte. Prinzipiell gilt der Flughafen als relativ sicher und erfüllt alle Auflagen der internationalen Flugsicherheit. Unfälle in den letzten 40 Jahren sind nach offiziellen Angeben nicht registriert.
Na ja, sicher ist sicher. Die werden sich schon was dabei gedacht haben. Es trifft Urlauber und Geschäfsleute gleichermaßen. Das ist eben auch Brasilien.