Eigentlich sollte ab dem gestrigen Samstag von jedem Besucher der Insel „Ilhabela“ eine Tourismussteuer zum Schutz der Umwelt kassiert werden, doch logistische Probleme verzögern nun die Einführung. Die „Taxa de Proteção Ambiental“ (TPA) wurde im vergangenen Jahr vom Gemeinderat beschlossen und sollte bei jährlich über 1 Million Besucher kräftig Geld in die Kassen spülen.
Nun ist absolut unklar, ab wann überhaupt die „Ökosteuer“ von den Touristen einkassiert wird. Laut dem Tourismusdirektor der Stadt müssen zuerst noch einige wichtige Änderungen durchgeführt werden, um die Einziehung der Beträge auch später kontrollieren zu können. Die neue Abgabe wurde von der Inselgruppe Fernando de Noronha im Nordosten Brasiliens inspiriert, wo bereits seit Jahren jeder Besucher entsprechend der Aufenthaltsdauer sein entsprechendes „Eintrittsgeld“ leisten müssen.
Auf Ilhabela leben rund 30.000 Menschen. Die vielen Besucher verursachen immer wieder grosse Schäden an der Natur, die durch die Einnahmen – so sieht es zumindest der Plan vor – wieder beseitigt werden sollen. Die Tarife liegen zwischen 2 R$ (etwa 0.80 Euro) für Motorräder und 300 R$ (ca. 120 Euro) für Reisebusse.
Die „schöne Insel“ mit dem offiziellen Namen „Ilha de São Sebastião“ liegt durch einen 6 Kilometer breiten Kanal getrennt vor der Küste des Bundesstaates São Paulo und ist per Boot in ca. 20 Minuten zu erreichen. Über 80 Prozent der Insel sind Naturschutzgebiet, über 360 Wasserfälle laden zum Wandern im oftmals noch unberührten atlantischen Regenwald ein. Die zum Antlantik hingewandte Seite der Insel ist zudem für seine schönen Strände mit optimalen Surfbedingungen bekannt.