Als sie auf dem internationalen Flughafen von São Paulo aus Europa kommend landeten, waren sie noch überzeugt, alles richtig geplant zu haben. Sie schnappten ihre Koffer und Taschen und nahmen ein Taxi zu Busbahnhof. Eine gemütliche Fahrt durch das brasilianische Hinterland sollte es werden, am Tag mit Blick auf die herrliche Landschaft.
Doch bei Einsteigen in den Bus kam das grosse Erwachen. Fleissige Helfer der Busgesellschaft wogen das Gepäck und forderten zusätzliche Gebühren – und nicht zu knapp. Was die Urlauber nicht bedacht hatten: auch beim terrestrischen Verkehr gibt es Gepäckobergrenzen.
Waren sie mit ihren 2×32 Kilogramm (Piece Concept) nach Brasilien geflogen, so mussten sie feststellen, dass die gesetzliche Regelungen für Busgesellschaften den Passagieren maximal 35 Kilogramm im Stauraum und 5 Kilogramm Handgepäck in der Passagierkabine zugestehen.
Was darüber liegt, kann zwar auf Kulanz mitgenommen werden, die Busgesellschaft darf jedoch auch separate Gebühren dafür verlangen. Und die sind nicht gesetzlich geregelt. So kann es unter Umständen sehr teuer werden, da viele Busse auch Waren transportieren, für die dann der Platz fehlt. Zahlen muss dann der Kunde.
Besonders an Feiertagen ist mit Kulanz kaum zu rechnen. Die Busse sind ausgebucht, der Gepäckraum überfüllt. Da kann es sogar passieren, dass die Busgesellschaft die Gepäckmitnahme ganz verweigert, auch wenn der Kunde bereit ist, eine entsprechende Gebühr zu bezahlen. Die „nationale Agentur für terrestrische Transporte“ (ANTT) rät daher, nur maximal 35 + 5 Kilogramm mit auf die Reise zu nehmen. Damit die Fahrt auf dem reservierten Sitzplatz nicht am fehlenden Stauraum darunter scheitert.
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