Am gestrigen Donnerstag musste ein Teilstück vom Strand im Stadtteil Barra da Tijuca im Westen Rio de Janeiros gesperrt werden. Schuld war jedoch nicht ein aufgewühlter und unruhiger Ozean, vielmehr hatte sich ein junger Kaiman in das Wasser verirrt.
Die Feuerwehr, die durch erschrockene Badegäste informiert wurde, hatte erhebliche Mühe, das Reptil einzufangen. Immer wieder entwischte der Kaiman den „Rettungskräften“, wurde jedoch schliesslich geschnappt. Es war das erste Mal, dass in Barra da Tijuca ein Kaiman aus dem Salzwasser gerettet wurde.
Der noch nicht ausgewachsene Breitschnauzenkaiman war etwa 1.50 Meter lang und hielt sich in Höhe des „Posto 2“ auf. Vermutlich durch den starken Regen der vergangenen Wochen wurde er von seinem angestammten See vertrieben und suchte bei dem nun einsetzenden Wasserrückgang eine neue Wasserstelle. Dabei entfernte er sich von den in den angrenzenden Wäldern liegenden Seen und schwomm vermutlich 20 Kilometer einen Kanal entlang zum Meer.
Der Breitschnauzenkaiman [jacaré-de-papo-amarelo] gehört zu den bedrohten Arten und kommt Südosten, Süden und Westen Brasiliens vor, darunter auch im Pantanal. Das Tier und wurde nun in den Zoo von Rio de Janeiro gebracht, wo es auch medizinisch an einem verletzten Bein behandelt werden soll. Ob es später wieder im Hinterland ausgesetzt wird, wurde nicht mitgeteilt.