Piranhas sind auch nur Fische. Wenn auch gefrässige. Und die Gier nach frischem Fleisch wird ihnen zum Verhängnis, besonders wenn besagtes an einem Angelhaken hängt. Manchmal haben sie allerdings Glück und fressen es rund herum ab. Der Angler kann dann nur den blanken Haken aus dem Wasser ziehen. Doch wenn der kleine gelbe Fisch mit dem starken Kiefer glaubt, den Happen mit einem Biss verschlingen zu können, dann zappelt er an der Leine.
Im Pantanal habe ich dies einmal geübt. Und es geht wirklich leicht. Gulaschgrosse Fleischstücke an den Haken, eine Rute aus Bambus mit ein paar Meter Schnur, fertig ist die Geheimwaffe gegen die angeblichen Monster Südamerikas. Binnen weniger Minuten hatten wir tatsächlich fast einen Eimer voll geangelt. Sie waren zwar meist nicht besonders gross und die ganz kleinen haben wir auch immer wieder ins Wasser zurück geworfen, doch die Beute eignete sich gut für eine leckere Piranhasuppe.
Aufpassen muss man nur beim Entfernen des Angelhakens. Kommt der Finger in den Mund des Fisches und klappt der seinen Kiefer mit den messerscharfen Zähnen zu, kann es böse Verletzungen geben. Daher sollte man unbedingt mit Daumen und Zeigefinger von Hinten in die Kiemen des Piranhas eindringen und fest zudrücken. So ist er gut arretiert und man kann den Haken ohne Schwierigkeiten entfernen.
Mir hat es – auch wenn ich absolut kein Angler bin – einmal richtig Spass gemacht. Es war ein wunderschöner Nachmittag auf einem riesigen See mit spiegelglatter Oberfläche inmitten unberührter Natur. Da kann man sich wirklich vom Pantanal begeistern lassen.