Eine neue Epidemie des gefährlichen Dengue-Fiebers greift derzeit im brasilianischen Bundesstaat Mato Grosso do Sul um sich. Laut Behördenangaben sind seit Anfang des Jahres inzwischen mindestens 5 Personen an der Viruserkrankung gestorben.
Insgesamt 27.000 Fälle wurden seit Januar in dem an der Grenze zu Bolivien und Paraguay gelegenen Bundesstaat registriert. Dies sind mehr als doppelt soviele wie bei der letzten Epidemie im Jahr 2002, 12.000 Fälle wurden alleine in der Hauptstadt Campo Grande behandelt. Auch dieses Jahr wurden dort bislang 85% aller Fälle aktenkundig.
Inzwischen bekämpfen Helfer Tag und Nacht eine weitere Verbeitung der Krankheit, gegen die es keinen Impfstoff gibt. Mitarbeiter der Gesundheitsbehörden, städtische Mitarbeiter und das Militär gehen mit Pestiziden gegen die Larven der Moskitoart Aedes aegypti vor, welche den Erreger auf den Menschen überträgt. Sie ist auch für Gelbfieber verantwortlich, gegen welches man sich unbedingt vor einer Reise nach Brasilien – egal in welche Region – impfen lassen sollte.
Im angrenzenden Paraguay wurde inzwischen für die nächsten 60 Tage der Notstand ausgerufen. Dort sind offiziell mehr als 13.000 Personen erkrankt, die Dunkelziffer soll bis zu 10mal höher liegen, da viele Menschen keinen Zugang zu den Gesundheitssystemen haben. Laut Medienberichten sind an dem Fieber, welches auch innere Blutungen verursachen kann, bislang vier Menschen gestorben.
Reisenden wird empfohlen, die betroffenen Gebiete zu meiden. Wer sich doch dort aufhält, sollte unbedingt lange Kleidung tragen und ausreichend Mückenschutz verwenden. Die Erkrankung äußert sich durch starke Kopfschmerzen, hohes Fieber, Durchfall, Erbrechen und starke Gliederschmerzen. Weltweit erkranken jährlich rund 50 Millionen Menschen am Dengue-Fieber.