Brasilien will in Hinblick auf die kommenden Großereignisse wie die Fussball-Weltmeisterschaft 2014 oder die Olympiade 2016 zukünftig mehr bilinguale Sicherheitskräfte einsetzen. In Rio de Janeiro hat dafür das „Batalhão de Policiamento em Áreas Turísticas“ (BPTur) ein entsprechendes Freiwilligenprogramm gestartet. Ziel ist es, ausländische Besucher durch die speziell in den touristischen Zonen eingesetzten Beamten besser betreuen zu können.
Derzeit sind nur etwa 70 der rund 240 Beamten der speziellen Einheit mehrsprachig. Die meisten davon sprechen als Fremdsprache Englisch oder Spanisch, einige zudem Italienisch oder Russisch. Deutsch hingegen kann fast kein Touristen-Polizist, so dass hier die Kommunikation in einem Notfall unter Umständen schwierig werden könnte.
„Wir wollen mehr zweisprachige Beamte in unserer Einheit haben, denn die öffentliche Sicherheit besteht oftmals auch aus Prävention und Aufklärung. Und so können wir die Touristen besser betreuen“ erklärt der zuständige Leiter der Einheit, Joseli Cândido. Oftmals kämen Besucher aus dem Ausland auf seine Männer zu, um einfach nur nach dem Weg zu einer Sehenswürdigkeit zu fragen oder wo man ein verlorenen Pass oder Ausweis anzeigen müsse. Da seien die Fremdsprachenkenntnisse schon von Vorteil.
Hilfreich für die rund 5 Millionen jährlichen Besucher im größten Land Südamerikas dürfte jedoch auch eine gewisse Kenntnis der Landessprache portugiesisch sein. Denn gerade im Hinterland kommt man oft auch mit Englisch nicht weiter. Ein Grundkurs „Portugiesisch für Anfänger“ erleichtert dann nicht nur deutlich die eventuell notwendige Kommunikation mit den Behörden, vielmehr kann man so auch viel leichter mit der lokalen und überwiegend hilfsbereiten Bevölkerung in Kontakt treten und so Land und Leute viel besser kennen lernen. Diesen absolviert man am besten ebenfalls in einem Urlaub, da man so die Lektionen gleich vor Ort vertiefen und ausbauen kann.
Die Tourismuspolizei von Rio de Janeiro erwartet allerdings nicht, dass ein Besucher aus Den USA oder Europa auf seinen Urlaubsreisen immer die jeweilige Landessprache verstehen muss. „Wir müssen andere Sprachen sprechen um mit den Touristen kommunizieren zu können“ lautet daher das Motto von BPTur. Und mit Abendschulen, Stipendien und von ausländischen Botschaften veranstalteten Kursen sollen nun die Beamten fit gemacht werden für die Millionen an Besuchern, die spätestens in zwei Jahren bei der Fussball-WM zusätzlich ins Land strömen werden.