In Brasilien ist im Genehmigungsverfahren der Mega-Fusion zwischen den beiden Fluggesellschaften TAM und LAN Chile eine wichtige Hürde genommen worden. Am Donnerstag gab das Amt für Wirtschaftsbeobachtung (Seae) im Finanzministerium grünes Licht für den Zusammenschluss. In einer ersten Stellungnahme empfahl die Behörde dem zuständigen Kartellamt, eine „Fusion ohne Restriktionen“ zu genehmigen.
Die Seae wies zuvor jedoch auf zahlreiche Überschneidungen im Streckennetz der beiden Airlines sowohl im Fracht- als auch Passagiergeschäft hin. Auf den besagten Strecken haben beide Gesellschaften Marktanteile von jeweils mehr als 20 Prozent, so dass eine Prüfung in Hinblick auf eine mögliche zukünftige Monopolstellung notwendig wurde. Auch wenn durch die bestehenden Anbieter und vorhandenen Kapazitäten der Markteintritt für Konkurrenten schwierig sein könnte, so führe jedoch das erwartete Freiwerden von „Slots“ nach einer Zusammenlegung der Gesellschaften zu einer Belebung des Wettbewerbs. Nicht zuletzt dadurch werde durch den Eintritt neuer Airlines der Preiskampf zwischen den verschiedenen Anbietern angeregt.
Eine ausführliche Stellungsnahme zu der Empfehlung will die Seae in der kommenden Woche veröffentlichen. Bevor jedoch die Kartellbehörden den Zusammenschluss absegnen, muss noch das brasilianische Justizministerium die Pläne umfassend prüfen und eine entsprechende Empfehlung abgeben. Die neue Gruppe „Latam“ wäre nach der Fusion die mit Abstand grösste Fluggesellschaft Lateinamerikas und zudem unter den zehn grössten Airlines der Welt angesiedelt.