Der Rückgang im weltweiten Tourismus hat im vergangenen Jahr auch die Zahl der ausländischen Besucher in Brasilien beeinflusst. Von Januar bis Dezember 2009 kamen 4.802.217 Touristen aus dem Ausland ins grösste Land Südamerikas, rund 4,9 Prozent weniger als im Jahr zuvor. 2008 waren es noch 5.050.099 gewesen. Besonders aus Europa kamen weniger Besucher, da dort nach Auffassung des brasilianischen Ministeriums für Tourismus einige Länder massiv von der weltweiten Finanzkrise betroffen waren. Der stärkste Rückgang wurde hier mit 17,4 Prozent bei Touristen aus Portugal verzeichnet, gefolgt von Spanien mit 13,8 Prozent.
Bei Besuchern aus Argentinien, stets der Mehrheit der ausländischen Besucher in Brasilien, konnte hingegen ein Zuwachs registriert werden. 2009 kamen mit 1.211.159 Touristen über 190.000 mehr aus dem südlich gelegenen Nachbarstaat zu Besuch. Die Mehrheit dieser „neuen“ Touristen, 101.000 an der Zahl, kamen auf dem Landweg nach Brasilien und bestätigten damit die Strategie des Ministeriums für Tourismus, gerade in den Nachbarländern das Engagement zu verstärken. „Der interregionale Verkehr ist für den grössten Teil aller internationalen Reisen weltweit verantwortlich. Dieses Phänomen ist bei europäischen, asiatische und auch bei südamerikanischen Reisezielen zu beobachten“ so der brasilianische Tourismusminister Luiz Barretto. Zudem habe der nationale Tourismus den Rückgang internationaler Urlaubsgäste mehr als kompensiert. Im Jahr 2009 wurden in Brasilien 56 Millionen Flugpassagiere registriert, ein absoluter Rekord und 3,7 Prozent mehr als im Jahr zuvor.
Das Jahr 2010 lässt nach jüngsten Zahlen auf einen erneuten Anstieg bei der Zahl ausländischer Besucher hoffen. Im Januar und Februar 2010 ist die Zahl von aus dem Ausland eintreffenden Besuchern im Durchschnitt um 16,53 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum gestiegen. Auch bei den Ausgaben von ausländischen Touristen ist im 1. Quartal 2010 ein Anstieg von 16 Prozent im Vergleich zum Vorjahr registriert worden. Hierbei wurden die Daten der Zentralbank in Bezug auf den offizielle Devisentausch und getätigte Kreditkartenausgaben zur Berechnung herangezogen.
Foto/Grafik: Bento Viana / Ministério do Turismo