Das Militär in Honduras hat die Rückkehr des gestürzten Präsidenten Manuel Zelaya verhindert. Die Streitkräfte sperrten am Sonntagabend Ortszeit mit Militärfahrzeugen und Lastwagen die Landebahn des Flughafens Toncontín in der honduranischen Hauptstadt Tegucigalpa. Zelaya war mit einem von Venezuela gestellten Business-Jet von Washingten aufgebrochen, um in dem zentralamerikanischen Land erneut die Macht zu übernehmen. Er war am vergangenen Sonntag seines Amtes enthoben und vom Militär ausser Landes gebracht worden.
In Begleitung Zelayas befand sich der Präsident der UN-Vollversammlung, Miguel D’Escoto Brockmann, ein Arzt, ein Journalist des TV-Senders Telesur sowie ein Sicherheitsbeamter. Die argentinische Präsidentin Cristina Kirchner, der Präsident Paraguay, Fernando Lugo und Ecuadors Staatschef Rafael Correa waren in einer zweiten Delegation zunächst nach El Salvador geflogen, um von dort die Entwicklung zu beobachten. Die Interims-Regierung in Honduras hatte zuvor angedroht, jedes Flugzeug bereits am Betreten des honduranischen Luftraums zu hindern. Zudem wurde der argentinischen Präsidentenmaschine die Landung in Tegucigalpa bis einschliesslich 09. Juli untersagt.
Vor der geplanten Ankunft des demokratisch gewählten Staatsoberhauptes kam es in der Hauptstadt zu den grössten Protesten der vergangenen Woche. Zehntausende gingen für die Wiedereinsetzung Zelayas auf die Strasse und zogen gemeinsam in Richtung Flughafen. Nachdem sie zunächst von der Polizei aufgehalten wurden, konnten sie im Laufe des Tages bis zum Flughafengelände vordringen. Bis dato blieb die Situation äusserst friedlich. Als jedoch einige Demonstranten das Gelände betraten, eröffnete das Militär das Feuer, die Situation eskalierte. Ein Jugendlicher wurde getötet, mindestens 10 Personen verletzt. Die Polizei zog sich daraufhin vom Gelände zurück und machte die putschistentreuen Streitkräfte für die Gewalttätigkeiten verantwortlich.
Präsident Zelaya bezeichnete seine Rückkehr nach Honduras als „Mission des Friedens und des Dialogs“. Nach der verhinderten Landung in der Hauptstadt flog er zunächst nach Managua weiter. In den kommenden Tagen will er weitere Versuche wagen, in sein Heimatland zurückzukehren.
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